Pendler kritisieren Öffi-Preissteigerungen

In der Steiermark pendeln täglich rund 320.000 Menschen zur Arbeit. Viele davon nützen öffentliche Verkehrsmittel. Die Steirische Pendlerinitiative kritisiert die jährlichen Erhöhungen bei den Öffi-Preisen. Diese lägen über der Inflation.

Seit Jahren würden die Ticketpreise für öffentliche Verkehrsmittel in der Steiermark automatisch teurer werden, kritisiert Franz Gosch, Obmann der steirischen Pendlerinitiative. Derzeit dürfen öffentliche Verkehrsunternehmen den Verbundtarif jährlich um das 1,75-fache der Inflationsrate anheben – mehr dazu in Tariferhöhungen bei Öffis (1.7.2016).

Landesrat Lang zeigt Verständnis

Heuer seien die Tickets um durchschnittlich 1,6 Prozent teurer geworden, so Gosch: „Die Inflationsrate lag durchschnittlich bei 0,9 im Vorjahr und heuer haben wir jetzt die letzten Monate im Durchschnitt 0,6 gehabt. Wir glauben, dass sich die Erhöhung immer an der Inflationsrate orientieren soll. Aber das 1,75-fache der Inflationsrate halten wir für überzogen. Das müsste aus unserer Sicht geändert werden.“

Franz Gosch Pendlerinitiative

ORF.at

Franz Gosch hält die derzeitige Erhöhung für überzogen

Gosch hat sich vergangene Woche zum ersten Mal mit dem neuen SPÖ-Verkehrslandesrat Anton Lang getroffen, um mit ihm über die Anliegen der Pendler zu sprechen. Lang zeigt Verständnis für die Situation, gibt aber zu bedenken, dass die Tariferhöhungen auch Einnahmen von 1,2 Millionen Euro pro Jahr bringen.

Derzeit keine Hoffnung auf Änderung

Angesichts der angespannten Budgetsituation und des geplanten Öffi-Aufbaus sei das derzeit nicht vereinbar, so Lang. Einigkeit gebe es beim Thema des sogenannten Mikro-öffentlichen-Verkehrs (Ruf-Service). Hier sollen vor allem ländliche Regionen besser angebunden werden.

In den Gemeinden Trofaiach, Leoben und Hitzendorf werde dieser Ruf-Service bereits erprobt. Per Telefon oder über das Internet wird dabei vorab bekanntgegeben, wann ein öffentliches Verkehrsmittel benötigt wird. „Dann gibt es die Möglichkeit, das einzubuchen. Hier gibt es verschiedene Modelle, wo auch die Gemeinden sehr stark mithelfen, um Chancengleichheit für jene Steirer zu bieten, die eben nicht an einer S-Bahn oder Hauptverkehrsroute wohnen“, so Gosch.

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