13.300 Unterschriften gegen Murstaustufe

Die Gegner der geplanten Murstaustufe in Graz-Puntigam haben bisher mehr als 13.300 Unterschriften gegen das Kraftwerk gesammelt. Im Fall eines Baubeginns soll damit eine Volksbefragung erwirkt werden.

Der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) habe bereits 2010 eine Volksbefragung zu dem Projekt der Energie Steiermark angekündigt, diese aber wieder zurückgenommen. Seither habe die Plattform „Rettet die Mur“ gemeinsam mit anderen Gegnern Unterschriften gesammelt, sagt Clemens Könczöl von „Rettet die Mur“.

Entscheidung soll bis Herbst fallen

„Wir reichen die Unterschriften ein, sobald die Energie Steiermark ihre Investitionsentscheidung trifft“, sagt Könczöl. Seit 2013 könnte der steirische Energieversorger das Kraftwerk bauen, habe es aber noch nicht getan. Der Verbund sei aus wirtschaftlichen Gründen abgesprungen, fasste Könczöl zusammen. Noch im Sommer, spätestens im Herbst soll nun nach Informationen der Gegner die Entscheidung für oder gegen den Bau fallen.

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Mehr als 13.300 Unterschriften wurden bisher gesammelt

Mit den mehr als 13.300 gesammelten Unterschriften soll der Grazer Gemeinderat aufgefordert werden, die Bewohner der Stadt über den Bau des Kraftwerks zu befragen. Der Ausgang einer solchen Befragung sei jedoch nicht bindend. „Wir würden das Ergebnis der Volksbefragung respektieren, auch wenn die Mehrheit für den Bau ist, wovon wir nicht ausgehen“, meint Könczöl.

„Es gibt keine saubere Wasserkraft“

Markus Ehrenpaar vom Naturschutzbund Steiermark erklärt, dass man die Plattform unterstütze, weil durch das Projekt 8.000 Bäume gerodet werden müssten: „Die Versiegelungsrate in Graz ist schon hoch. Wir sind für jeden Baum dankbar.“ Sollte es doch zum Bau kommen, so schloss er Aktionen bis hin zum Anketten an Bäume nicht aus. Steven Weiss vom Institut für Zoologie an der Uni Graz sprach von einer „Mega-Baustelle“, die mit dem Projekt einhergehe: „Es bringt sämtliche ökologische Verschlechterungen – etwa auch für Fledermäuse, Schlangen und natürlich Fische.“

Romana Ull, Sachverständige für Naturschutz, rief in Erinnerung, dass bei der Umweltverträglichkeitsprüfung für das Kraftwerk südlich von Graz nur deshalb grünes Licht gegeben worden sei, weil die Mur aufwärts frei fließendes Gewässer bleiben sollte. Nun soll aber auch in Graz ein Kraftwerk kommen: „Es gibt keine saubere Wasserkraft, die keinen Schaden anrichtet. Das System ist nicht tierschonend.“

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