Sparen durch intelligente Stromzähler

Ab Herbst 2017 soll jeder steirische Haushalt von der Energie Steiermark mit einem intelligenten Stromzähler ausgestattet werden. Dieser soll das Stromsparen vereinfachen. Das Projekt kostet 250 Millionen Euro. Kritik kommt von der KPÖ.

Der sogenannte Smart-Meter soll den seit 1886 verwendeten mechanischen Ferraris-Zähler ersetzen und den Stromverbrauch ganz genau messen. Christian Purrer von Energie Steiermark hat den Smart-Meter anhand seiner Familie getestet: „Es ist wie die Handyrechnung meiner Tochter: Wenn sie einmal zu viel telefoniert, mache ich sie darauf aufmerksam und sie weiß auch, dass sie weniger telefonieren muss. Genau so soll der Stromzähler funktionieren.“

30 Steirische Energie-Unternehmen beteiligt

Die genauen Daten des Stromzählers geben Bescheid, ob in der Nacht zum Beispiel viel Strom verbraucht wurde. Zusätzlich kann dann der Haushalt entsprechend optimiert werden. „Es ist ein hervoragendes Mittel um Kunden zu helfen, ihren Stromverbrauch genau kennen zu lernen und dadurch besser abzustimmen“, sagt Geschäftsführer Boris Papousek.

Energie Steiermark Stromzähler Smart-Meter

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Die Umrüstung der rund 400.000 steirischen Stromzähler soll drei Jahre dauern und 250 Millionen Euro kosten, 150 davon fließen in die steirische Wirtschaft. Dadurch ist das Projekt ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, es werden 200 Arbeitsplätze dadurch gesichert. Insgesamt werden daran 30 steirische Energie-Unternehmen beteiligt sein.

Einfache Montage, einfache Bedienung

Projektleiter Martin Graf sieht die Umrüstung als wichtigen Teil der Energiewende: „Der Kunde soll zur Drehscheibe werden und im digitalen Zeitalter auch zum Steuermann im Energiesystem werden.“ Der Aufbau des Smart-Meters soll 20 Minuten dauern und am Platz des bisherigen Stromzählers sein. Ebenso wird der Smart-Meter keine zusätzlichen Kosten verursachen und die monatliche Zählermiete soll gleich bleiben, verspricht die Energie Steiermark.

KPÖ: „Haushalte werden gläsern“

Die intelligenten Stromzähler sind aus vielen Gründen problematisch, warnt die KPÖ. Neben der nützlichen Möglichkeit, den Stromverbrauch viertelstündlich abzulesen, seien Smart-Meter nicht so umweltfreundlich, wie die Hersteller behaupten, sagt Werner Murgg von der KPÖ.

Er befürchtet auch, dass Haushalte „gläsern“ werden, da die detaillierten Strommessungen auch Rückschlüsse auf das Privatleben der Bewohner zulassen würden. So könnte „eine Flut an Daten“ gesammelt werden, heißt es von der KPÖ. Zudem seien die Smart-Meter selbst Stromfresser und wartungsintensiver als die Ferraris-Zähler. „Wer keinen Smart-Meter möchte, kann ihn verweigern“, betont Murgg daher.

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