EU-Klimaziel: Steirische Strategien greifen zu kurz

Im Kampf gegen den Klimawandel hat die EU-Kommission erstmals nationale Ziele bis 2030 vorgegeben - Österreich soll demnach den Schadstoffausstoß um 36 Prozent senken. Die steirischen Strategien greifen noch zu kurz.

Im Kampf gegen den Klimawandel gibt die EU-Kommission den Mitgliedsländern erstmals nationale Ziele bis 2030 zur Reduzierung von Treibhausgasen vor. Die einzelnen Mitgliedsstaaten müssten bis 2030 ihren Schadstoffausstoß in Bereichen wie Land- und Abfallwirtschaft, Verkehr und Gebäude insgesamt zwischen null und 40 Prozent senken. Österreich soll 36 Prozent erreichen - mehr dazu in Hohe CO2-Vorgaben für Österreich (news.ORF.at) und in EU nennt nationale Klimaziele (science.ORF.at).

„Wir müssen weiterdenken“

In der Steiermark gibt es neben dem Klimaschutzplan mit mehr als 100 Einzelmaßnahmen auch eine Energiestrategie - die derzeitigen Maßnahmen reichen laut Klimaschutz-Koordinatorin Andrea Gössinger-Wieser vom Land Steiermark aber nicht aus, um die EU-Ziele zur Senkung der Emissionen zu erreichen.

„Das heißt, wir müssen weiterdenken. Wir gehen noch einen Schritt weiter, das heißt, Reduktion der Treibhausgasemissionen bis 2030 um 40 Prozent. Wir möchten den Anteil der erneuerbaren Energie – sprich Wasser-, Wind-, Solarenergie – entsprechend erhöhen, nämlich auf 40 Prozent. Damit wir die Ziele wirklich erreichen können, müssen wir auch im Bereich der Energieeffizienz besser werden“, zählt Gössinger-Wieser auf.

Schwerpunkt E-Mobilität

Bei der Gebäudeheizung sei das bereits in vielen Bereichen gelungen, der Schwerpunkt liege daher in Zukunft vor allem auf dem Aspekt der Mobilität. „Das heißt, der Schwerpunkt E-Mobilität ist ein ganz gewichtiger für uns. Da geht es natürlich auch um die Infrastruktur: Wenn ich in der Steiermark E-Fahrzeuge habe, muss ich auch schauen, wie kann ich die im öffentlichen Raum betanken. Auf der anderen Seite im Mobilitätsbereich gilt es, die sanfte Mobilität – den öffentlichen Verkehr – zu stärken“, meint die Klimaschutz-Koordinatorin.

Pendler gegen Erhöhung der Mineralölsteuer

Auf Bundesebene wird bereits über höhere Steuern auf Diesel, Benzin und Heizöl nachgedacht, um die Menschen so zu einem klimafreundlicheren Verhalten zu motivieren. Bei den Pendlern stößt dies auf wenig Gegenliebe: „Für uns ist es unverständlich, dass man gerade jene Menschen, die einen weiten Weg zur Arbeit haben, nämlich die Pendler, jetzt bestraft und zur Kasse bittet. Das ist für uns völlig inakzeptabel“, sagt Franz Gosch, Obmann der steirischen Pendlerinitiative.

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