Dienstleistungsscheck für Asylwerber?

Sozialminister Alois Stöger (SPÖ) erntet für seinen Vorstoß, den Dienstleistungsscheck für Asylwerber zu öffnen, überwiegend Kritik. Aus der Steiermark kommt von AMS und WKO die Forderung nach schnelleren Asylverfahren.

Geht es nach Sozialminister Stöger, dann sollen künftig Asylwerber für kleine Arbeiten in Privathaushalten mit dem Dienstleistungsscheck entlohnt werden können. Sinnvolle Beschäftigung sei ein Motor für die Integration, argumentiert Stöger - mehr dazu Stöger forciert Dienstleistungsscheck für Asylwerber (news.ORF.at).

Integration durch schnellere Verfahren

Diesen Integrationsmotor sieht der steirische AMS-Chef Karl-Heinz Snobe in der Öffnung des Dienstleistungsschecks für Asylwerber aber nicht: „Es ist eine Chance für Personen, sich während des Asylverfahrens etwas dazu zu verdienen, aber einen wirklichen Integrationsbeitrag kann ich mir mit dem Instrument Dienstleistungsscheck kaum vorstellen. Da ist die schnelle Entscheidung des Asylverfahrens wichtig und dann bei positiver Entscheidung rasche Integration über Arbeit, über das Arbeitsmarktservice und über unsere Partner“, meint Snobe.

„Insgesamt ein Unsinn“

Auch Wirtschaftskammer-Direktor Karl-Heinz Dernoscheg schließt sich der Forderung nach schnelleren Asylverfahren an, die vor allem für junge Asylwerber wichtig wären: „Es hat überhaupt keinen Sinn. Es ist menschlich, wirtschaftlich und insgesamt ein Unsinn, jahrelang auf die Entscheidung zu warten, kann ich dableiben, kann ich nicht dableiben.“ Daher sei es wichtig, so rasch wie möglich eine Ausbildung machen zu dürfen und arbeiten zu können. „Dann funktioniert das viel besser, als wenn man monate- oder jahrelang auf etwas wartet“, so Dernoscheg.

Die Öffnung des Dienstleistungsschecks für Asylwerber war eine der gemeinsamen Forderungen der Sozialpartner, die im April der Bundesregierung übermittelt wurden. Die dafür nötige Novelle der Ausländerbeschäftigungsverordnung wurde nun vom Sozialministerium vorbereitet. Kommen wird sie allerdings nur, wenn sich die SPÖ mit dem Koalitionspartner einigt – und die ÖVP ziert sich.

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