Wirbel um MotoGP-Bewilligung in Spielberg

Wenige Wochen vor der Rückkehr der MotoGP auf den Red-Bull-Ring in Spielberg raschelt es im Bewilligungswald: Anrainer-Ombudsmann Karl Arbesser zufolge wäre eine Austragung der Trainings und des Rennens „rechtlich bedenklich“.

Laut Arbesser wurde die Bewilligung der Großveranstaltung für 19. bis 21. August ausgestellt - tatsächlich findet sie aber von 12. bis 14. August statt. Er beeinspruchte im Namen der Anrainer den Bewilligungsbescheid für die MotoGP der Bezirkshauptmannschaft Murtal vom 31. März 2016 am 14. April - diese Beschwerde wurde aber am 15. Juni von der BH mit einer sogenannten Beschwerdevorentscheidung zurückgewiesen: „Es hieß, es sei alles in Ordnung, und wir haben gar keine Parteistellung“, erklärte Arbesser.

Andrea Migno - MotoGP

APA/EPA/TIMm KEETRON

Die MotoGP gastiert vom 12. bis zum 14. August in Spielberg

„Rechtlich bedenklich“

Nur einen Tag danach brachte Arbesser dann einen Vorlageantrag ein, demzufolge die Oberbehörde über die Beschwerde entscheiden müsse - nun liege der Fall beim Landesverwaltungsgericht. Damit sei die Beschwerde wieder in Kraft und habe aufschiebende Wirkung, weshalb eine Austragung der MotoGP rechtlich nicht gedeckt sei, so Arbesser.

BH: Alles in Ordnung

Seitens der Bezirkshauptmannschaft sieht man die Angelegenheit anders: Die Beschwerde habe ihnen zufolge keine aufschiebende Wirkung, weil die Anrainer in ihren Augen auch keine Parteistellung haben, so Bezirkshauptmann-Stellvertreter Peter Plöbst. Das Datum in der Bewilligung werde außerdem in den kommenden Wochen - noch vor der MotoGP - geändert. Er gehe davon aus, dass die Veranstaltung ohne rechtliche Probleme stattfinden wird.

Formel 1: Großveranstaltung oder nicht?

Ungereimtheiten sieht Arbesser auch beim Anfang Juli veranstalteten Formel-1-Grand Prix: Laut Veranstalter suchten rund 85.000 Besucher den Ring von Donnerstag bis Sonntag auf. Dieser Angabe zufolge war es eine Großveranstaltung, doch den Antrag auf die Abhaltung einer Großveranstaltung zog die Projekt Spielberg GmbH laut Arbesser am 29. Juni zurück, weil deutlich weniger Tickets verkauft worden seien.

Der Anrainer-Obmann sprach von rund 15.000 Zuschauern, die am Sonntag das Rennen live am Ring gesehen hätten - für die Bezeichnung Großveranstaltung seien zumindest 25.000 Besucher nötig. Er ortet einen massiven Unterschied zwischen der tatsächlichen Besucherzahl und der öffentlichen Darstellung: Wären 85.000 Gäste am Red-Bull-Ring gezählt worden, wäre es eine nicht genehmigte Großveranstaltung, weil der Antrag ja zurückgezogen wurde.

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