Engpass bei Blutspenden durch West-Nil-Virus

Immer öfter müssen Blutspender abgewiesen werden, weil sie sich im Urlaub Viren einfangen. So grassiert das West-Nil-Virus nicht mehr in Ägypten, sondern auch an der oberen Adria. In der Steiermark werden die Blutspenden knapp.

Gerade in der Urlaubszeit im Sommer sind Blutspender rar: In einem durchschnittlichen Spendemonat kann der Rot-Kreuz-Blutspendedienst in der Steiermark rund 5.000 Spender verzeichnen - in einem Sommermonat fallen davon mehr als 500 Spender weg.

Stechmücke bringt Virus

Dazu kommt, dass Spender abgewiesen werden, weil sie sich Viren eingefangen haben. Derzeit handelt es sich vor allem auch um das West-Nil-Virus: Das West-Nil-Virus wird von einer Stechmücke übertragen; bis zu vier Wochen nach dem Stich kann es zu hohem Fieber kommen.

Seit heuer übernimmt die Blutbank am LKH Graz die Kosten für den Test, damit es nicht zusätzlich zu Ausfällen beim Blutspenden kommt.

Zusätzliche Probe

„Der West-Nil-Virus treibt sein Unwesen in Oberitalien. Personen, die dort waren, müssen das bei der Spende bekanntgeben. Ihnen wird zusätzlich ein Röhrchen abgenommen. Das Blut wird auf diesen Virus untersucht. Sonst müssten wir den Spenden abweisen. Vor drei Jahren hatten wir das Problem, dass wir mehr als 1.000 Personen leider wegschicken mussten“, sagte Christian Steinscherer, Leiter des Blutspendedienstes in der Steiermark.

Nur 42 Tage haltbar

Warum nicht ein Vorrat an Blut angelegt werden kann, um einen Engpass zu verhindern, hat einen bestimmten Grund: Es ist nicht möglich, Blut langfristig zu lagern. Das stellt die Blutspendedienste vor eine logistische Herausforderung: „Das Problem ist, die Haltbarkeit der Blutbeutel beträgt nur 42 Tage. So können wir keine großen Massen anlegen“, so Steinscherer.

„Null negativ“ besonders wichtig

Der Bedarf ist für alle Blutgruppen gegeben, aber die Blutgruppe Null negativ als Universalblutgruppe ist besonders wichtig. Nur sieben Prozent der Bevölkerung hat Null negativ, aber spenden können diese sieben Prozent an alle.

Immer weniger Spender

Der Trend zum Blutspenden nimmt leider ab, vorwiegend fehlt es an jüngeren Spendern. Was vor dem Blutspenden beachtet werden sollte: „Man soll sich gesund fühlen, ausreichend getrunken und gegessen haben und unbedingt einen Ausweis mitnehmen - und innerhalb von 30 bis 45 Minuten hat man dann eine gute Sache gemacht“, so der Experte.

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