Uni Graz sucht Testpersonen für Riechstudie

Das Institut für Psychologie der Uni Graz erforscht seit einiger Zeit, von welchen Faktoren das Riechvermögen abhängt und was Auslöser dafür sein könnte, wenn man nichts mehr riecht. Für weitere Tests werden nun Freiwillige gesucht.

Ob Lavendel- oder Meeresdurft: Nicht jeder Mensch kann das Leben mit allen Sinnen genießen. Das Institut für Psychologie versucht nun in einer Riech-Studie herauszufinden, wie Riechstörungen entstehen und wie sie in weiterer Folge therapiert werden können.

Möglicher Einfluss von Bakterien

Konkret gehe es darum, abschließend zu klären, wie sich Bakterien auf der Nasenschleimhaut auf das Riechvermögen auswirken, sagt Veronika Schöpf, Leiterin Psychologie-Instituts: „Jeder von uns hat ein bestimmtes Netz an Rezeptoren, also Zellen in der Nase vorhanden, die Informationen weiterverarbeiten können und wenn man den Geruchssinn verliert, nehmen wir an, dass auch die Bakterienbesiedelung da einen großen Einfluss hat.“

Labor Untersuchung DNA

dpa/Boris Roessler

Die Probanden lernen bei den Riechtests ihren eigenen Geruchssinn kennen

In einer ersten Pilotstudie konnten ein solcher Zusammenhang bereits aufgezeigt werden, durch eine Riechstudie mit einer großen Gruppe an Testpersonen erhofft man sich nun konkretere Ergebnisse.

Riechstifte und Schleimhautprobe

Für diese Tests werden Testpersonen im Alter zwischen 18 und 45 Jahren, sagt Schöpf, die Studie dauert in Summe maximal 90 Minuten und sei völlig schmerzfrei: „Man riecht an verschiedenen Riechstiften, das dauert ungefähr 45 Minuten und basierend auf diesr Screening-Untersuchung wird dann eine Nasenschleimhautprobe entnommen und es wird an einem seperaten Tag eine Messung mittels Magnetresonanztomographie durchgeführt. Da werden Gerüche vorgeführt und Bilder präsentiert.“

Als Testperson nicht zugelassen sind Menschen mit neurologischen, psychiatrischen oder sonstigen Erkrankungen, dazu gehören auch Erkältungen, Allergien oder Polypen.

Hoffen auf neue Therapieansätze

Auf Basis der Studienergebnisse soll dann weiter erforscht werden, wie sich der Geruchssinn regenerieren kann: „Wir wollen Therapien entwickeln und Leuten, die den Geruchssinn verloren haben oder auf dem Weg sind, den Geruchssinn zu verlieren - sei es, weil sie älter werden oder im Rahmen einer Erkrankung - das Leben erleichtern.“ Denkbar sei laut Schöpf etwa die Entwicklung eines Nasensprays oder Nasengels. Bis spätestens Mitte September sollen die Untersuchungen an der Uni Graz zu diesem Thema abgeschlossen sein.

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