Ring-Ombudsmann gibt Job im März 2017 ab

Der Spielberger Anrainer-Ombudsmann, Karl Arbesser, zieht sich zurück. Nach Auslaufen seines Vertrages im März 2017 will er nicht mehr offizieller Ansprechpartner sein, heißt es am Dienstag. Der persönliche Aufwand sei zu groß geworden.

Vielleicht 25 Tage im Jahr habe er zuletzt nicht mit dem Projekt Spielberg in irgendeiner Form zu tun gehabt, so Arbesser. Fast tägliche Anrufe hätten ihn beschäftigt - manchmal nur zwei Stunden, manchmal ganze Tage. Für seinen Aufwand wurde er vertraglich seit April 2011 vom Land Steiermark bezahlt. Als Summe nannte er 2008 rund 240.000 Euro für sechs Jahre Beratung. Doch nun sei es ihm zu viel.

Will als Privatperson weiter für Rechte kämpfen

Als Ombudsmann sei er etwa gerufen worden, wenn Flugzeuge des Airrace den Anrainern zufolge zu tief geflogen waren: „Dann habe ich als Ombudsmann Messungen gemacht und alles dokumentiert.“ Messungen wolle er weiterhin machen, aber nach Vertragsende mit 31. März 2017 nur noch für sich selbst. Er wolle auch in Zukunft seine persönlichen Rechte wahren und zusammen mit anderen Anrainern gegen seiner Ansicht nach unrechtmäßige Bauten und Verstöße vorgehen.

Spielberg

APA/Herbert Neubauer

Als Ombudsmann dokumentiert Arbesser etwa Lärmmessungen am Ring

Kritik an Bewilligung für MotoGP

Derzeit stößt sich Arbesser an der MotoGP, die am Wochenende stattfinden wird - mehr dazu in Wirbel um MotoGP-Bewilligung in Spielberg (22.7.2016). Bis vor kurzem war die Bewilligung für die Veranstaltung noch für ein anderes Datum ausgestellt: „Vergangene Woche kam der Änderungsbescheid“, so Arbesser. Parteistellung haben die Anrainer aber immer noch nicht, sagt die Bezirkshauptmannschaft. Daher ist die Genehmigung seitens der Behörde rechtskräftig: „Unsere Einwände werden nicht anerkannt“, so der Noch-Ombudsmann. Das sei vorerst zur Kenntnis zu nehmen, doch er will den Weg zu höheren Instanzen gehen und die Parteistellung erreichen - das tue er aber als Privatperson zusammen mit anderen Betroffenen und nicht als Ombudsmann.

Im zweiten Jahr nach dem Comeback der Formel 1 in Spielberg, im Vorjahr, haben die Beschwerden von Anrainern des Red Bull Rings nur unwesentlich nachgelassen: Ombudsmann Karl Arbesser setzte sich für die Anliegen der Nachbarn ein - mehr dazu in Beschwerden gegen Red-Bull-Ring (9.6.2015).