Rekord bei Firmengründungen in der Steiermark

2.196 Neugründungen hat die Steiermark im ersten Halbjahr 2016 verzeichnet, das entspricht einem Plus von sage und schreibe elf Prozent gegenüber dem Vorjahr - laut WKO ein gutes Signal für den Wirtschaftsstandort Steiermark.

Hohe Lohnnebenkosten, bürokratische Hürden, Registrierungskasse - all das scheint die Steirer nicht davon abzuhalten, neue Unternehmen zu gründen: So verzeichnet die Steiermark insgesamt 2.196 Neugründungen im ersten Halbjahr 2016.

Plus von elf Prozent

Diese Zahlen entsprechen einem Plus von elf Prozent gegenüber dem Vorjahr - und durchschnittlich zwölf Untersnehmensgründungen pro Tag: "Das ist der zweithöchste Wert aller Zeiten“, freut sich WKO Steiermark Präsident Josef Herk. Bei der Wirtschaftskammer führt man diesen positiven Trend auf den steirischen Unternehmergeist und die zahlreichen Ausbildungsmöglichkeiten zurück.

„Wichtiger Faktor für Beschäftigungen“

Herk sieht die Neugründungen auch als Impuls für den Arbeitsmarkt: „Ich glaube, das Motto geht ja vom Unternehmensgründer zum Arbeitgeber. Hier können wir auch einen stolzen Wert festhalten: Dass jeder Unternehmensgründer in der ersten Phase etwa 2,5 Mitarbeiter oder Beschäftigte impliziert und ich glaube, das ist ein wichtiger Faktor, den wir für die Beschäftigung in unserem Land brauchen.“

Wirtschaftskammer Steiermark

ORF.at

Insgesamt 2.196 Neugründungen verzeichnet die Steiermark im ersten Halbjahr 2016.

Gewerbe und Handwerk auf Platz eins

Den größten Zuwachs verzeichnet die Sparte Gewerbe und Handwerk mit 42,9 Prozent aller Gründungen im ersten Halbjahr 2016 - gefolgt von den Sparten Handel sowie Information und Consulting mit jeweils 26,4 und 16,6 Prozent.

Bei den 2.196 Neugründungen im ersten Halbjahr nicht miteingerechnet sind übrigens die Personenbetreuer, also jene großteils Selbstständige, die sich um ältere oder kranke Menschen kümmern. Werden auch sie berücksichtigt, kommen nochmals fast 1.000 Neugründungen dazu.

Flexible Arbeitszeiten und Selbstverwirklichung

Laut einer Motivationsumfrage der WKO mit rund 1.375 Teilnehmern sind flexiblere Arbeitszeiten für 63,6 Prozent der Gründer eine Hauptmotivation, ein Unternehmen zu gründen. Sie schätzen vor allem die damit verbundene freiere Lebensgestaltung. Für 65 Prozent der Befragten steckt vornehmlich der Wunsch, der eigene Chef zu sein, hinter der Entscheidung, sich selbstständig zu machen. 15 Prozent der Gründer gaben dagegen an, als Angestellter keine Chancen am Arbeitsmarkt gesehen zu haben, und deshalb den Schritt ins Unternehmertum gewagt zu haben.

Durchschnittsgründer ist 37,5 Jahre alt

Nach Altersgruppen unterteilt sind 1,7 Prozent der Gründer jünger als 20 Jahre, 28,0 Prozent entfallen auf die Gruppe der 20- bis 30-Jährigen, 31,9 Prozent auf die bis 40-Jährigen, 23,5 Prozent auf die bis 50-Jährigen, 12 Prozent auf die bis 60-Jährigen und 3,0 Prozent der Gründer sind sogar älter als 60 Jahre. Im Durchschnitt ist ein Unternehmensneugründer in der Steiermark 37,5 Jahre alt - im Vorjahr lag dieser Wert bei 37,2 Jahren. Nach Geschlechtern unterteilt entfallen 56,2 Prozent der Gründungen auf Männer und 43,8 Prozent auf Frauen (ohne Personenbetreuer).

Das verflixte dritte Jahr

Laut Wirtschaftskammer würden rund 95 Prozent der neu gegründeten Unternehmen auch nach dem ersten Jahr noch bestehen. Nach dem zweiten Jahr seien es immerhin noch 86 Prozent. Für viele kommt dann aber das schwierige dritte Jahr: „Der Klassiker bei den Fehlern ist der, dass im zweiten oder dritten Jahr die Nachzahlungen von Sozialversicherung und Finanz eintrudeln und dass hier keine entsprechenden Rücklagen gebildet wurden. Es kann auch sein, dass ein Auftraggeber wegfällt. Es kommt halt oft vor, dass man gerade wenn man beginnt, von einem Auftraggeber abhängig ist. Wenn der abspringt, kann es oft sein, dass ein junger Unternehmer Probleme bekommt“, erklärt Markus Reiter vom Gründerservice.

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