Versuchsstation Wies feiert 50-jähriges Bestehen

Seit 1966 sorgt das Zentrum für Spezialkulturen im Bezirk Deutschlandsberg für exaktes Wissen rund um Anbau und Pflege von gängigen Gemüsearten, Kräutern und Raritäten. Am Dienstag feierte die Versuchsstation ihr Jubiläum.

Die Leiterin des Zentrums für Spezialkulturen, Doris Lengauer, zeigt sich stolz: „Unsere Ergebnisse geben für den Anbau wichtige Impulse und viele Produzenten können seither vom gebündelten Wissen profitieren. Dass wir in der Qualität auch weiterhin Bestand haben, das wünsche ich uns für die Zukunft.“

Kräuter im Trend

Ursprünglich wurde die Landesversuchsanlage für Spezialkulturen eingerichtet, um verschiedene Feldgemüsesorten auf ihre Anbaueignung zu testen, sodass der Anbau in geregelte Bahnen gelenkt werden konnte. Zusätzlich war sie österreichweit eine der ersten, die sich mit der Kräuterproduktion befasste. Der Kräuteranbau liegt nicht nur wegen dem steigenden Gesundheitsbewusstsein der Österreicher immer mehr im Trend, viele greifen auch immer öfter auf Heilmittel aus der Natur zurück.

Intensiver Praxisbezug

Unter den Gästen des 50-Jahr-Jubiläums befanden sich auch Landesrat Johann Seitinger (ÖVP) und Kammerpräsident Franz Titschenbacher: „Der intensive Kontakt mit den Betrieben und der damit verbundene Bezug zur Praxis sind die entscheidende Basis für die langjährige erfolgreiche Arbeit unserer Versuchsanstalt. Die Versuchsstation wird auch in Zukunft ein unverzichtbarer Partner sein, um die großen Herausforderungen in der Land- und Ernährungswirtschaft meistern zu können“, betonte Seitinger.

Wetter-Extreme: Kulturen widerstandsfähiger machen

Die Landes-Versuchsstation Wies arbeitet derzeit unter anderem daran, wie man Kulturen widerstandsfähiger gegen Wetter-Extreme machen kann. Seitinger: „Wir werden Früchte auf diese veränderten Bedingungen hin proben und züchten müssen, dass sie höhere Temperaturen aushalten und andere Wasserhaushalte haben in der Entwicklung. Da steckt unwahrscheinlich viel Forschungsarbeit dahinter. Es ist unverzichtbar, dass wir hier immer einen Schritt voraus sind, sonst sind wir in der Landwirtschaft weltweit hinten nach.“

„Hitzebeständige“ Käferbohnen

Ein aktuelles Forschungsprojekt betrifft die Käferbohnen, wo es im letzten Jahr aufgrund der Hitze enorme Ernteeinbußen gegeben hat. Nur ein Drittel der Normalernte konnte eingefahren werden. Weil die Züchtung einer neuen Käferbohnensorte sehr lange dauert, müssen vorerst neue Wege beim Anbau gefunden werden, so die Leiterin der Versuchsstation, Doris Lengauer. „Die Züchtung einer neuen Bohnensorte geht nicht von heute auf morgen, die dauert bis zu zehn Jahre. Uns kam daher die Idee, mit einfachen Kulturversuchen, mit einer Überkopfbewässerung, Verdunstungskälte im Bestand zu erzeugen und somit dieses Schotenabwerfen und Hülsenabwerfen hintanzuhalten und dadurch die Erträge zu stabilisieren.“

Qualitätsvolle Ausbildung für junge Menschen

Die Landeseinrichtung, eine Außenstelle der Abteilung 10 – Land und Forstwirtschaft, beschäftigt derzeit 16 Mitarbeiter. Auch Praktikanten und Lehrlinge werden in der Station ausgebildet. Josef Pusterhofer, Referatsleiter der Abteilung 10 und somit zuständig für die Versuchsstation freut sich: „Mit unserer Lehrlingsausbildung ermöglichen wir jungen Menschen in der Region eine qualitätsvolle Ausbildung als Gartenbaufacharbeiterin und Gartenbaufacharbeiter.“

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