Hagel: Bis zu 100-prozentige Ernteausfälle
In den vergangenen Tagen sind wieder einige schwere Unwetter über die Steiermark gezogen. Am schlimmsten trifft es dabei die Bauern, die enorme Ernteausfälle verbuchen müssen. Auf einer Fläche von knapp 6.000 Hektar ist nach ersten Erhebungen durch die Sachverständigen der Österreichischen Hagelversicherung mit einem Gesamtschaden in der Landwirtschaft von 2,1 Millionen Euro zu rechnen - rund 6.600 Schäden wurden bis jetzt gemeldet - mehr dazu in Hagelunwetter sorgte für starke Schäden (15.08.2016). Diese Zahlen betreffen jedoch erst den Montag; die Schäden der Unwetter vom vergangenen Dienstag werden erst jetzt aufgenommen.
„Ein totaler Ausfall“
Neben den bis dahin in voller Pracht stehenden Maisbeständen wurde auch die Kürbisernte stark geschädigt. Weitere betroffene Kulturen waren Soja, Grünland, Getreide und Weingärten. Auch Glashäuser wurden stark in Mitleidenschaft gezogen. Anton Windisch, Landwirt aus Söding, beschreibt die momentane Lage so: „Das ist ein totaler Ausfall. Zum Glück sind wir halbwegs versichert. Aber es ist ja trotzdem ein finanzieller Schaden und an und für sich hat man ja das Bestreben, dass man eine Frucht zusammenbringt, eine Ernte.“
FF Otternitz / Hannes Mörth
Die Kürbisernte - wie hier in Otternitz - hat es diesmal besonders stark getroffen.
Windisch hatte dennoch Glück - er war versichert. Andere, die nicht versichert waren, treffen die Unwetterschäden bei bis zu 100-prozentigen Ernteausfällen umso härter.
Wartezeiten bis zu sechs Wochen
Tennisballgroße Hagelkörner haben zum Beispiel in St. Johann im Saggautal auch Autobesitzer stark getroffen. Unternehmen, die Hageldellen im Blech ausbessern, sind derzeit heiß begehrt: Bei einer Anfrage im Autohaus Porsche Graz Liebenau wurden die Wartezeiten für die Reparatur der Karosserie mit vier bis sechs Wochen angegeben.
Auch in der Werkstatt merke man die Vorteile der Versicherten: 100 Prozent der angemeldeten Reparaturautos seien vollkaskoversichert. Viele der Kunden kommen übrigens erst spät zu den Werkstätten, da die Hagelschäden oft nicht gleich auffallen und die Fahrzeugbesitzer die Dellen oft erst bei einer gründlichen Inspektion bemerken.
„Extreme Häufung“
Apropos Versicherungen - diese haben derzeit alle Hände voll zu tun, denn die Werkstätten sind voll: „Wir haben eine extreme Häufung, in den letzten Wochen speziell. Wir kennen das aus der Vergangenheit, dass es eigentlich einen Schub gegeben hat; also einmal im Juli oder im August oder vielleicht auch im Frühjahr - aber es ist eigentlich die letzten Wochen kontinuierlich in irgendeiner Region in der Steiermark ein Hagel, und das spürt man natürlich“, so Werner Spitzer, Service-Leiter bei Porsche Graz Liebenau.