Trotz Ernteausfällen: Apfelpreis bleibt konstant

Nach den schweren Unwettern in diesem Sommer müssen die heimischen Apfelbauern einen Ernteausfall von bis zu 80 Prozent beklagen. Durch die Konkurrenz aus dem Ausland wird der Apfelpreis aber bleiben.

Im steirischen Obstbaugebiet von der Ost- über die Süd- bis zur Weststeiermark können in einem Jahr ohne Wetterkapriolen bis zu 180.000 Tonnen Äpfel geerntet werden. Aufgrund der schweren Unwetter in den vergangenen Wochen können heuer aber nur 15 bis 20 Prozent der regulären Menge geliefert werden.

Kaffee wird teurer

Während der Kaffeepreis durch die Ernteausfälle in Brasilien um bis zu 25 Prozent steigt, erwarten sich die steirischen Erwerbsobstbauern aber keinen Preisanstieg bei Äpfeln. Die österreichische Produktion trägt nämlich nur einen kleinen Anteil zur europaweiten Apfelernte bei - und international wird heuer die insgesamt drittgrößte Ernte erwartet.

Äpfel

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Während man in der Steiermark von Ausfällen über 80 Prozent ausgeht, wird 2016 international gesehen die drittgrößte Apfelernte erwartet

Kein besserer Preis für Obstbauern

„Wenn sich der Handel wie bis jetzt an den Großmarktpreisen in Europa orientiert, wird für den Produzenten - befürchte ich - kein besserer Preis herauskommen. Es liegt jetzt ganz beim Handel, wie er mit dieser Situation umgeht - ob er die Regionalität stärkt und eben den Bauern ein bisschen unter die Arme greift und die Preise besser zum Bauern durchreicht“, so Robert Gsöls, Obmann der steirischen und österreichischen Erwerbsobstbauern.

Wunderlinge im Obstregal

Gsöls hofft, dass der Handel künftig sogenannte Wunderlinge, also Äpfel mit kleinen Frostringen oder -zungen, anbieten wird. Müssen die heimischen Bauern das Feld für ausländische Konkurrenten räumen, so könnte der Wiedereinstieg im kommenden Jahr schwierig werden.

„Das Problem ist, dass wir für das nächste Jahr für die Ernte 2017 - wo wir dann wieder eine normale Ernte erwarten oder erhoffen - wieder ins Regal kommen mit unserer Ware. Denn wenn einmal ein Regalmeter an eine ausländische Ware vergeben ist, wird es wahrscheinlich schwieriger werden, da wieder mit einheimischer Ware zu punkten“, so Gsöls. Der heimische Handel sendete diesbezüglich jedoch bereits positive Signale.

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