Steirerin erhält japanische Ehrendoktorwürde

Die Leiterin der Abteilung Schloss Eggenberg, Barbara Kaiser, wurde für ihre Verdienste rund um die Erforschung eines einzigartigen Kulturguts von der japanischen Universität Ôsaka mit der Ehrendoktorwürde ausgezeichnet.

Mehr als 250 Jahre lang stand der japanische Stellschirm Ôsaka zu byôbu völlig unerkannt als Wanddekoration im Japanischen Kabinett des Schloss Eggenberg. Erst im Zuge von Restaurierungsarbeiten von 2001 bis 2004 wurde erkannt, dass der Schirm aus dem frühen 17. Jahrhundert eigentlich nur ein Bestandteil eines viel größeren Kulturguts ist. Gemeinsam mit sieben anderen Stellschirmen ergibt das Bildelement der Rokoko-Bespannung einen achtteiligen Paravent.

Rede Barbara Kaiser

Universalmuseum Joanneum

Barbara Kaiser bei ihrer Rede in der Festivall Hall in Ôsaka vor dem Paravent

Der Zeitzeuge im Schloss Eggenberg

Der Paravent zeigt eine bislang unbekannte Ansicht aus einer Blütezeit der japanischen Stadt Ôsaka im 16. Jahrhundert. Alle Kunstwerke und Bilder aus dieser Zeit wurden jedoch im Laufe der Geschichte zerstört. Der Ôsaka zu byôbu im Schloss Eggenberg ist das einzige Zeugnis, das die Jahrhunderte überlebte.

Ehrenverleihung in Ôsaka

Der Paravent aus Eggenberg ziert mit seiner Stadtansicht nun den Bühnenvorhang in der neu erbauten Festivall Hall in Ôsaka, wo am 9.8. ein Festkonzert stattfand. Im Rahmen dieser Veranstaltung durfte Barbara Kaiser einen Vortrag halten und wurde anschließend für ihre Arbeit geehrt: In Anerkennung ihrer besonderen Verdienste rund um die Erforschung dieses einzigartigen Kulturguts wurde ihr die Ehrendoktorwürde der Kansai Universität Ôsaka verliehen.

Doktortitelverleihung Barbara Kaiser

Universalmuseum Joanneum

Joanneum entwickelt digitales Feature

Auch das Universalmuseum Joanneum erfuhr an diesem Tag eine Ehre. Das Projekt zur Erforschung des Ôsaka zu byôbu zwischen der Kansai Universität Ôsaka, der Universität zu Köln und dem Museum Joanneum wurde verlängert: Künftig soll ein digitales Feature entwickelt werden, um die Besonderheiten des Paravents für die breite Öffentlichkeit aufbereiten zu können.

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