Zahl der Berufsfotografen seit 2013 verdreifacht

Seit der Liberalisierung der Gewerbeordnung 2014 ist das Gewerbe des Berufsfotografen für jeden zugänglich. Seither verdreifachte sich die Zahl der Fotografen - dies bringt jedoch auch Probleme für den Berufsstand mit.

Noch nie gab es so viele Unternehmer in der Steiermark wie heute - mehr dazu in Rekord bei Firmengründungen in der Steiermark (10.8.2016). Einer der Gründe für diese Zunahme ist laut der steirischen Wirtschaftskammer die nicht ganz unbedenkliche Liberalisierung der Gewerbeordnung - mehr dazu in Freie Gewerbe setzen Wirtschaft unter Druck (17.8.2016).

Nicht alle können vom Beruf leben

Auch immer mehr Hobbyfotografen melden ein Gewerbe an - seit Jänner 2014 sind dafür nämlich keine Ausbildungsnachweise mehr notwendig. Die Zahl der Fotografen in der Steiermark stieg daher rasant von 350 im Jahr 2013 auf derzeit mehr als 1.000 an: „Von den rund 1.000 Mitgliedsbetrieben sind es maximal 100 Berufsfotografen, also quasi zehn Prozent, die wirklich von dem Beruf leben oder leben können - mit einem entsprechenden Aufwand natürlich. Und die restlichen 900, sag’ ich jetzt, machen es zum Teil nebenher“, erklärt Heinz Mitteregger, Innungsmeister der Berufsfotografen in der Wirtschaftskammer.

Preisdumping hat eingesetzt

Durch die große Konkurrenz setzte aber auch ein gewisses Preisdumping ein; vor allem junge Kollegen tragen mit günstigen Angeboten und Pauschalbeträgen dazu bei, so Mitteregger. Etablierte Fotografen seien davon aber nicht betroffen: „Alle, die im Touristischen oder bei Werbeaufnahmen und Industrieaufnahmen ihren Stammkundenbereich haben, die erzielen auch noch gerechtfertigte Preise.“

Unternehmerprüfung als Standard

Wichtig für ein erfolgreiches Gewerbe ist laut Mitteregger fundiertes kaufmännisches Wissen: „Die Unternehmerprüfung und Unternehmerschule, die über das Wifi angeboten wird, halte ich für einen Standard, der eigentlich bei jedem freien Gewerbe als Mindestmaß gefordert wird. Sonst halte ich das auch für verantwortungslos, dass man sich in ein Unternehmertum hineintraut und eigentlich nicht genau weiß, was auf einen zukommt.“

Auch bei einem freien Gewerbe müssen Steuern und Abgaben für die Sozialversicherung einkalkuliert werden - des müsse laut Mittereggger auch bei der Preisgestaltung miteinbezogen werden.

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