Grazer entdecken Enzym zur Vitaminfreisetzung

Forscher der Uni Graz haben ein Enzym entdeckt, das für die Freisetzung von Vitamin A im Körper verantwortlich ist: Das Enzym LAL ist bereits gut erforscht, konnte bisher jedoch nicht damit in Zusammenhang gebracht werden.

Das fettlösliche Vitamin A ist essentiell für eine ganze Reihe wichtiger Lebensfunktionen: Bereits bei der Reifung des Embryos spielt es eine große Rolle, nach der Geburt ist es am Sehvorgang beteiligt und wichtig für Hautaufbau und Regeneration. Das Vitamin wird allerdings nicht selbst vom Körper produziert, sondern muss über die Nahrung aufgenommen werden.

Durch die Evolution hat sich jedoch ein Prozess entwickelt, der es Säugetieren ermöglicht, das Vitamin A in speziellen Zellen der Leber in Form von Retinylester zu speichern: „Bei Unterversorgung dieses fettlöslichen Vitamins mobilisiert der Körper seine Speicher und kann es über das Blut zur Verfügung stellen“, so Lukas Grumet vom Institut für Molekulare Biowissenschaften. Der Forscher ist Erstautor der Studie, die in der aktuellen Ausgabe des „Journal of Biological Chemistry“ erschienen ist.

Fettspalter identifiziert

Wie die Mobilisierung des Vitamins genau funktioniert, konnten die Wissenschaftler nun herausfinden: Nämlich durch das Enzym LAL (Lysosomale Saure Lipase). „Bisher wusste man, welche Enzyme diese Speicher aufbauen, aber nicht, welche sie wieder zerlegen“, so Grumet weiter. Nun wurde die Antwort gefunden.

Unis bündeln ihre Kompetenzen

„Das Besondere daran ist, dass LAL eigentlich zu den gut erforschten fettspaltenden Enzymen zählt. Die Beteiligung des LAL am Vitamin-A-Stoffwechsel wurde bisher offenbar schlichtweg übersehen“, so Grumet. LAL kann vom Körper unter normalen Umständen selbst produziert werden. Ist das Enzym jedoch in zu geringer Menge vorhanden, können die Fette im Körper nicht abgebaut werden, wodurch Blutgefäße und Leber gefährdet werden können. Um die Forschung nun voranzutreiben, bündeln die Uni Graz, die TU Graz und die Med-Uni Graz mit der Initiative „BioTechMed“ ihre Kompetenzen aus Biomedizin, Technologie und medizinischen Anwendungen.

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