Zahlungsmoral hat sich leicht verbessert

Der Kreditschutzverband 1870 (KSV 1870) hat sich umgehört, wie schnell in Österreich offene Rechnungen beglichen werden. In der Steiermark verbesserte sich demnach vor allem die Zahlungsmoral von Land und Gemeinden.

Der KSV 1870 befragte 2.000 Unternehmen, wie schnell und verlässlich die Österreicher ihre Rechnungen begleichen, und die Steirer landen demnach mit ihrer Zahlungsmoral im bundesweiten Mittelfeld.

Private zahlen binnen 17 Tagen

Eher besser ist die Zahlungmoral im Westen des Landes, der Osten zahlt eher schlechter - mehr dazu in Zahlungsmoral bleibt hoch (news.ORF.at). Allerdings ist das auch sehr davon abhängig, ob es sich um Privatpersonen, öffentliche Stellen oder Firmen handelt, sagt Rene Jonke, Leiter der KSV-Niederlassung in Graz: „Generell kann man sagen, dass die Steiermark, wenn man die Privatkunden hernimmt, das Zahlungsverhalten gleich geblieben ist, da liegen wir bei rund 17 Tagen Zahlungsdauer. Bei den Firmen hat sich ein leichtes Plus im negativen Sinn ergeben, da wird um einen Tag später bezahlt mit 29 Tagen.“

Steirische Gemeinden als Musterschüler

Deutlich gebessert hat sich laut KSV die Zahlungsmoral der öffentlichen Hand, und zwar in ganz Österreich, sprich Bund, Länder und Gemeinden zahlen deutlich schneller als noch vor einem Jahr. Grundsätzlich hat die öffentliche Hand 32 Tage Zeit, ihre Rechnungen zu begleichen - so gesehen könnte man die steirischen Gemeinden sogar als Musterschüler bezeichnen: Zahlten sie im Vorjahr im Schnitt erst nach 37 Tagen, sind es heuer nur noch 31 Tage.

Verzögerungen in der Baubranche

Nur durchschnittlich 24 Tage darf sich mit dem Begleichen von Rechnungen ein Unternehmen Zeit lassen - hier allerdings hinken die steirischen Firmen eher hinterher, das gelte laut Jonke vor allem für eine Branche: „Die Baubranche, die in der Steiermark heuer auch wieder unter den ersten Drei im Bereich der Insolvenzen ist, hat hier sicher die längeren Zahlungsziele, im Schnitt um die 40 Tage, das ist aber sicher auch branchenbedingt.“

Liefersperre mögliche Folge

Die Gründe für längeres Zuwarten beim Zahlen seien bei Firmen laut KSV meist Liquiditätsengpässe, bei Privatkunden sei es meist nur Vergesslichkeit, so Jonke. Gläubiger reagieren allerdings immer schneller - mit Mahnungen und immer öfter auch mit Vorauskassa, Nachnahme oder auch Liefersperren. Die stabile Zahlungsmoral hebt umgekehrt aber auch die Stimmung: Laut KSV-Erhebung blicken 53 Prozent der Unternehmer optimistisch in die Zukunft, im Vorjahr waren es noch weniger als 50 Prozent.

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• KSV 1870