Weinbauern fürchten um drei Viertel ihrer Ernte

Bis zur Weinlese dauert es zwar noch. Erste Prognosen lassen aber schon jetzt das Schlimmste befürchten. Laut diesen dürften die steirischen Winzer nach dem Frost im Frühjahr nur ein Viertel der Vorjahresernte lesen können.

Der Frost im Frühjahr und mehrere Hagelunwetter haben die steirischen Weinbauern heuer hart geprüft - mehr dazu in Frost hat Weinernte fast komplett vernichtet (4.5.2016). Bereits im Vorfeld wurde daher eine katastrophale Ernte prophezeit und diese Befürchtungen scheinen sich mehr und mehr zu bewahrheiten.

Ein Viertel der Ernte bleibt

Weinbauexperten rechnen laut ersten Prognosen damit, dass es heuer nur rund ein Viertel der Vorjahresernte zu lesen geben wird, drei Viertel der Ernte also ausfallen, sagte Johann Dreisiebner, Obmann des Weinbauverbands Steiermark: „Normalerweise haben wir über 200.000 Hektoliter - wir haben ja auch eine gesteigerte Weinbaufläche inzwischen - und mit 50.000 bis 60.000 Hektoliter sind wir circa bei 20 Prozent. Aber es wird eben kleinregional Unterschiede geben. Es wird sortenweise Unterschiede geben.“

Schilcherland

Steiermark Tourismus

Beim Schilcher wird aufgrund der Totalausfälle mit einem Engpass gerechnet

Totalausfälle bei Schilcher

Der Schilcher-Jahrgang dürfte sogar noch kleiner ausfallen: „Totalausfälle gibt es in Teilbereichen der Weststeiermark. Da gibt es gar nichts und für den Schilcher gibt es auch keinen Ersatz, weil man kann aus anderen Bundesländern keine Schilcher-Trauben kaufen“, sagte Dreisiebner. Sonst dürften die Buschenschankbetriebe keine Probleme haben, Trauben aus anderen Bundesländern - etwa aus Niederösterreich - zuzukaufen. Das ist aufgrund einer Ausnahmeregelung mittlerweile möglich - mehr dazu in Land ändert Buschenschankgesetz (2.7.2016).

Lese in zweiter Septemberhälfte

Genaueres wird man in den nächsten Wochen wissen. Die Weinlese werde in vielen Weingärten erst in der zweiten Septemberhälfte beginnen, schätzte Dreisiebner, da die Winzer noch auf die sonnigen Spätsommertage setzen. Mit weniger Trauben, die oft auch unterschiedlich reif sind, sei der Arbeitsaufwand aber größer, sagte Dreisiebner, der sich an ein ähnliches Frostereignis wie heuer nicht erinnern kann. Das hat es zuletzt laut Dreisiebner in den 1920er Jahren gegeben.