Alpbach: Steirer zeigen digitale Umwelttechnik

Bei einer Innovationsschau im Zuge der Alpbacher Technologiegespräche haben steirische Wissenschaftler neue digitale Umwelttechnologien präsentiert. Diese reichten von der Hologramm-Brille bis hin zur Hightech-Fassade.

Innoregio Styria, Joanneum Research und der Green Tech Cluster machen mit ihren Innovationen am Forum Alpbach Zukunft erlebbar: „Die Umwelttechnik-Unternehmen der Steiermark zeigen in Alpbach einmal mehr die führende Rolle unserer Unternehmen bei der Entwicklung zukunftsweisender grüner Technologien“, freut sich Wirtschaftslandesrat Christian Buchmann (ÖVP).

54 Prozent der Wissenschaftler in Steiermark tätig

Auch die Statistiken sprechen für die Steiermark als Forschungsbundesland: Laut dem Präsidenten der steirischen Industriellenvereinigung (IV), Georg Knill, sind rund 54 Prozent aller wissenschaftlich-technisch tätigen Mitarbeiter in Österreich in der Steiermark tätig.

Initiatoren des Forum Alpbach

innoregio styria/Prantl

Von links: Mario J. Müller von SFL technologies, Peter Mohr von der TU Graz, TU-Rektor Harald Kainz, Bernhard Puttinger, Geschäftsführer der Green Tech Cluster Styria GmbH, Johann Höllwart von SFL technologies, Gerd Holzschlag von der SFG, Georg Knill, Präsident der IV-Steiermark und stellv. Vorsitzender Innoregio Styria, Wolfgang Winter von wInterface, Ingo Riemenschneider von wInterface, Landesrat Christopher Drexler, Wolfgang Pribyl von Joanneum Research, Martin Schrems von ams AG

Die Wichtigkeit der Kooperation zwischen Wirtschaft und Wissenschaft betonte Landesrat Drexler, wobei er die Rolle der Politik vor allem darin sieht, „nicht im Weg zu stehen“.

Puzzlen funktionierte auch ohne Gesicht

So präsentierte Joanneum Research am Donnerstag etwa den puzzlenden Zwei-Arm-Roboter YuMi, der für die Leistungsschau eigentlich erstmals auch sein „Gesicht“ hätte zeigen sollen; dieses ging jedoch beim Transport nach Alpbach zu Bruch. So blieb es dem Rumpf überlassen, gegen Besucher der Leistungsschau im Puzzlebau anzutreten.

Der Roboter soll künftig bei industriellen Fertigungsprozessen unterstützen und dabei mit Menschen zusammenarbeiten: „Der Mensch kann präzisere Arbeiten machen, während der Roboter schwere Tätigkeiten übernimmt“, erklärt JR-Geschäftsführer Wolfgang Pribyl.

Winzige Sensoren für wichtige Messungen

Der globale Marktführer für Lichtsensoren und Innovationspreisträger 2016 ams AG bringt Hochleistungssensoren in einer Größe eines Staubkorns an die Öffentlichkeit. Die Sensoren messen die Temperatur, den Druck, die Herzfrequenz, ermöglichen das kontaktlose Bezahlen mittels NFC und erlauben das berührungslose Steuern von Geräten mit neuartiger Gestensteuerung.

TU erforscht Datenbrillen und Drohnen

Unter strenger Geheimhaltung arbeiten derzeit sechs steirische Absolventen des Instituts für Maschinelles Sehen und Darstellen der Technischen Universität (TU) Graz an der Entwicklung der Datenbrille Hololens von Microsoft mit. Wie die Hololens, die für den Träger reale und künstliche Elemente miteinander verschmelzen lässt, funktioniert, zeigt etwa eine „holoportierte“ Ansicht des in Bau befindlichen SFL Science Towers in Graz. Zudem forscht die TU Graz mit Hilfe der Technologie an der Steuerung von Drohnen.

Drohnen spielen auch bei dem steirischen Unternehmen wInterface eine große Rolle. Ein patentiertes Fassadensystem erlaubt es, Gebäude in nur wenigen Tagen thermisch zu sanieren. Dabei werden die ferngesteuerten Flugroboter eingesetzt, um Baustellen millimetergenau zu vermessen und hochauflösende Bilder zu schießen, um so automatisiert maßgefertigte Dämmelemente fertigen zu können.

Thermische Sanierung in wenigen Tagen

Weiters wird bei der Ausstellung ein Energieglas von SFL Technologies gezeigt, das Licht in elektrische Energie umwandelt, ein patentiertes Fassadensystem von Winterface, mit dem Gebäude in nur wenigen Tagen thermisch saniert werden können und nur staubkorngroße Hochleistungssensoren der ams AG, deren Funktionen mit Hilfe einer Hightech-Uhr veranschaulicht werden.

Hervorgegangen sind die Innovationen unter anderem aus dem Forschungsverbund Green Tech Styria Research mit rund 1.200 Forschern, dem auch der Green Tech Cluster mit 180 beteiligten Unternehmen angehört.

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