30. August: Internationaler Tag der Vermissten

Weltweit wird am Dienstag der Tag der Vermissten begangen. In der Steiermark werden jährlich rund 800 Vermissten-Anzeigen bearbeitet; während die meisten Abgängigen binnen fünf Tagen auftauchen, bilden Langzeit-Vermisste die Ausnahme.

Ein geliebter Mensch ist plötzlich verschwunden - ein Szenario, das nicht nur Eltern bei ihren Kindern, sondern auch Familienangehörige bei erwachsenen Verwandten fürchten. Um darauf aufmerksam zu machen, wird neben dem Tag der vermissten Kinder am 25. Mai - mehr dazu in 25. Mai: Internationaler Tag der vermissten Kinder (25.5.2016) - auch der Tag der Vermissten am 30. August begangen.

Sofortige Fahndung bei Minderjährigen

Bei Abgängigkeitsanzeigen unterscheidet die Polizei vorrangig zwischen minderjährigen und volljährigen Vermissten: „Bei den Minderjährigen wird natürlich sofort eine Fahndung eingeleitet. Bei den Volljährigen muss man unterscheiden, ob eine Hilflosigkeit, ein Unfall oder ein Verbrechen befürchtet wird - dann erfolgt auch sofort eine Ausschreibung“, erklärt der steirische Polizeisprecher Fritz Grundnig.

Schaukel in einem Kinderdorf

ORF

Neben dem Tag der Vermissten am 30. August wird am 25. Mai auch der Tag der vermissten Kinder begangen - und das weltweit.

Jeder Fall wird also anders behandelt: So sei es laut Grundnig ein Unterschied, ob ein Partner nach einem Beziehungsstreit das Haus verlässt oder ob ein Berggeher aus einer Wandergruppe abgängig ist. Die Fahndung wird polizeiintern und in jenem Gebiet regional ausgeschrieben, in dem der Vermisste vermutet wird; bei konkreten Verdachtsfällen werden auch organisierte Suchtrupps gebildet.

Rund 800 Vermisste pro Jahr

Die steirische Polizei bearbeitet laut Grundnig pro Jahr rund 800 Vermissten-Anzeigen: „Derzeit sind 50 minderjährige und 41 volljährige Personen abgängig. Die durchschnittliche Abhängigkeitsdauer liegt bei fünf Tagen - das heißt, dass die Personen relativ rasch wieder aufgefunden werden oder sich selbst bei den Angehörigen melden.“

Vermisste Minderjährige meist Migranten

45 der 50 minderjährigen Vermissten sind laut Polizei Migranten - bei ihnen wird vermutet, dass sie im Zuge der Flüchtlingsbewegungen nach Deutschland oder Schweden weitergereist sind. Bei den Langzeit-Vermissten liege häufig ein Suizid, Unfall oder Verbrechen vor - sie bilden jedoch die Ausnahme.

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