SPÖ-Spitalsreform laut ÖAMTC bald möglich

SPÖ-Chef Michael Schickhofer fordert eine Rund-um-die-Uhr-Patientennotversorgung mit dem Hubschrauber - lange Fahrten mit der Rettung würden damit wegfallen. Laut ÖAMTC wäre der Vorschlag in acht Monaten umsetzbar.

Die Patienten-Notversorgung rund um die Uhr soll im ländlichen Raum mit dem Hubschrauber sichergestellt werden, so Landeshauptmann-Stellvertreter Michael Schickhofer (SPÖ) im „Steiermark heute“-Sommergespräch - mehr dazu in SPÖ: „Arbeiten intensiv an Gesundheitsreform“ (29.08.2016).

Vorschlag kommt nicht überraschend

Der ÖAMTC, der die Rettungshubschrauber-Standorte in Niederöblarn und Graz betreibt, zeigt sich vom Vorschlag Schickhofers nicht überrascht - im Gegenteil: Man habe ihn bereits erwartet, weil die Idee schon seit einigen Monaten im Raum schwebe und europaweit eine Flexibilisierung des Gesundheitssystems angestrebt werde.

Michael Schickhofer

ORF

SPÖ-Chef Michael Schickhofer fordert eine Rund-um-die-Uhr-Patientennotversorgung mit dem Hubschrauber

„Haben Technologie und Verfahren“

Laut Reinhard Kraxner, Geschäftsführer des ÖAMTC Christophorus Flugrettungsvereins, ist eine Durchführung der Rund-um-die-Uhr-Patientennotversorgung via Hubschrauber durchaus möglich, und zwar „mit einer Vorlaufzeit von einem guten halben Jahr, bis acht Monate ist es jedenfalls machbar, das zu tun. Wir haben die Technologie und die Verfahren dazu bei uns im Haus“.

Man müsste jedoch die Rettungsteams vor Ort verdoppeln und auch extern einige Räume anmieten. Der Hubschrauber in Niederöblarn verfüge bereits über die nötige Technologie, um in der Nacht fliegen zu können, jener in Graz soll nächstes Jahr umgerüstet werden.

Kein zusätzlicher Standort notwendig

Einen zusätzlichen Standort bräuchte man laut Kraxner nicht: „Ich glaube, dass da die Eintreffszeit durchaus eine ist, die man akzeptieren kann. Wir fliegen von beiden Stützpunkten etwa nach Eisenerz unter 20 Minuten, und man kann ja auch länderübergreifend fliegen: Wenn der Kremser Hubschrauber nach Mariazell fliegt, ist er zwei bis drei Minuten schneller als der Grazer.“

800.000 bis 900.000 Euro pro Standort

Derzeit bezahlt das Land etwa eine Million Euro jährlich für die Christophorus-Standorte. Kommt eine 24-Stunden-Notversorgung, dann würde das etwa 800.000 bis 900.000 Euro pro Standort zusätzlich kosten.

Link: