Rotahorn: Literaturpreisträger 2016 stehen fest

Ingeborg Horn und Anna Baar sind die Preisträgerinnen des Hans Roth Literaturpreises „Rotahorn“ 2016. Die Verleihung des 2011 von Saubermacher-Gründer Hans Roth initiierten Preises wird im Oktober stattfinden.

Ursprünglich war er ein Geburtstagsgeschenk von Hans Roth an Alfred Kolleritsch, den Herausgeber der Literaturzeitschrift Manuskripte, gewesen: Der Rotahorn-Literaturpreis. 2016 wird der Preis bereits zum sechsten Mal vergeben. Zu früheren Preisträgern zählen etwa Valerie Fritsch, Verena Stauffer oder Olga Flor - und die Liste der weiblichen Gewinnerinnen riss auch heuer nicht ab.

„Werk mit herrlichen Naturbeschreibungen“

So darf sich in diesem Jahr Ingeborg Horn über den Gewinn des Rotahorn-Förderpreises im Wert von 3.000 Euro freuen. 2002 war ihr Debütroman „Logbücher einer Meerjungfrau“ im Droschl Verlag erschienen. Ein Buch, das Alfred Kolleritsch als „wunderbares aphoristisches Werk mit herrlichen Naturbeschreibungen“ beschreibt. 2011 folgte ebenfalls bei Droschl die Liebesgeschichte „Zwei Stimmen“.

Für Kolleritsch, der gemeinsam mit Barbara Frischmuth, Reinhard P. Gruber und Werner Krause die Fachjury des Rotahorns bildet, ist die in Hamburg geborene Autorin eine der besten der Steiermark - „und zwar im Verborgenen schreibend. Horn hat eine ganz merkwürdige Entwicklung gehabt: Sie ist Altphilologin und hat sich dann auf die Sattelbacher Alm bei Aussee zurückgezogen und lebt dort mehr oder minder ganz allein mit ihrem Schreiben“.

„Riege an jungen Frauen, die Literatur erobert“

Auch der mit 2.000 Euro dotierte zweite Platz geht heuer mit Anna Baar an eine Frau - worüber sich besonders Jurymitglied Barbara Frischmuth freut: „Ich finde es einfach großartig, dass jetzt wirklich eine dichte Riege von jungen Frauen die Literatur erobert. Da entwickelt sich wirklich eine Szene, die ich sehr begrüße.“

Rotahorn

J.J.Kucek

Von links: Jurymitglied Barbara Frischmuth, Initiator Hans Roth und Jurymitglied Alfred Kolleritsch mit Fotos der beiden Gewinnerinnen Anna Baar und Ingeborg Horn.

Anna Baar ist in Zagreb geboren und lebt derzeit in Klagenfurt. Ihr Debütroman „Die Farbe des Granatapfels“ erschien im vergangenen Jahr im Wallstein Verlag: „Was mir so an ihr gefällt, ist, dass sie so eine direkt wirkende, sehr rhytmische Sprache verwendet - und dass sie Empathie gar nicht verleugnet“, verrät Frischmuth und merkt an: „Bei manchen jungen Schriftstellern kann man ja überhaupt nicht erkennen, was das jetzt emotional mit ihnen zu tun hat. Da wird sehr distanziert geschrieben, aber das macht sie nicht. Ich glaube auch, dass ihr das ihr Thema gar nicht erlauben würde.“

„Steiermark stark geprägt von guten Literaten“

Dass aus dem damaligen Geburtstagsgeschenk für Alfred Kolleritsch mittlerweile ein etablierter Literaturpreis wurde, damit habe Hans Roth niemals gerechnet - mittlerweile sei es sei ihm aber eine Herzensangelegenheit: „Einmal die gesellschaftliche Verantwortung - ich weiß und habe mitbekommen, dass die Steiermark immer stark geprägt war von guten Literaten - von Handke, Bauer, Frischmuth - das war einmal der Ausgangpunkt - natürlich in der Hoffnung, dass andere ähnliche Projekte unterstützen“, so der Unternehmer.

Die Preisträgerinnen werden im Oktober von Kulturlandesrat Christian Buchmann (ÖVP) in der Grazer Landesbibliothek ausgezeichnet.

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