Steiermarks neuer Caritas-Direktor präsentiert
22 Jahre hat Franz Küberl der Caritas eine starke Stimme gegeben. Nach dem Langzeit-Präsidenten gibt es mit dem neuen Caritas-Direktor Herbert Beiglböck und Bischofsvikar Hermann Glettler seit 1. September erstmals eine Doppelspitze - mehr dazu in Herbert Beiglböck wird neuer Caritas-Direktor (28.10.2015). Bereits zu ihrer Präsentation am Mittwoch ließen beide Herren zu den dominierenden Themen Flüchtlinge und Integration aufhorchen.
ORF
„Zugang zu Arbeit ermöglichen“
So will Beiglböck etwa dem Vorschlag von Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP), anerkannte Flüchtlinge zu gemeinnütziger Arbeit zu verpflichten, eine Chance geben: „Ich halte es für eine gute Idee, zu versuchen einen erweiterten Arbeitsmarkt zu entwickeln, der mit öffentlichen Geldern gestützt wird und diesen Menschen Zugang zu Arbeit ermöglicht.“
Der neue Caritas-Direktor sei nämlich überzeugt davon, „dass Arbeit ein ganz wesentlicher Teil menschlicher Entfaltung und Würde ist“. Die derzeit noch umstrittene Maßnahme sei dazu notwendig - mehr dazu in Gemeinnützige Jobs für Asylwerber gefordert (18.08.2016) und KPÖ: Ein-Euro-Jobs „menschenunwürdig“ (22.08.2016).
„Kraftzentren der Menschlichkeit“
Beiglböck unterstreicht, dass man weiterhin bei den Menschen sein werde, denen es nicht so gut geht: Leistbares Wohnen, die Betreuung von Jugendlichen und älteren Menschen sowie die Integration von Flüchtlingen seien Kernaufgaben - mehr dazu in Neuer steirischer Caritas-Direktor vor Amtsantritt (05.09.2016).
Payer/Caritas
Bischof Wilhelm Krautwaschl ist sich sicher, dass Beiglböck die steirische Caritas inhaltlich präsent und wirtschaftlich stabil führen werde. Hermann Glettler sei als Bischofsvikar für die strategische Ausrichtung zuständig. In seiner Antrittrede sprach er von „Kraftzentren der Menschlichkeit“, die es jetzt brauche: Die Wirklichkeit sei härter als christliche Ideale. Eine Asylnotstandsverordnung brauche es nicht.
„Mit liebenswürdig entschlossener Hartnäckigkeit“
„Wir sehen natürlich, dass überall große Anstrengungen notwendig sind. Aber die Lage ist bewältigbar. Eine Notstandsverordnung ist ein Instrumentarium für einen akuten Notfall. Aber jetzt so ein Instrumentarium einzusetzen trägt eher zur Dramatisierung der Lage bei als zu deren Entspannung“, so Hermann Glettler. Vertreter der Politik erwarten, dass auch die neue Caritas-Spitze „mit liebenswürdig entschlossener Hartnäckigkeit“ für die Ärmsten kämpfen wird.