Reifen Ruhdorfer: Sanierungsplan gescheitert

Keine guten Nachrichten gibt es rund um die Insolvenz des steirischen Reifenhändlers Ruhdorfer: Am Montag legte das Traditionsunternehmen den Gläubigern einen Sanierungsplan vor, den diese aber ablehnten.

Ein weiteres steirisches Traditionsunternehmen steht vor dem Aus: Die Zukunft der insolventen Firma Reifen Ruhdorfer mit etwa 70 Beschäftigten an sieben Standorten hängt am seidenen Faden - mehr dazu in Reifenhändler Ruhdorfer ist insolvent (13.5.2016). Bei der Sanierungsplantagsatzung am Montag bot Reifen Ruhdorfer den Gläubigern eine Insolvenzquote von 22 Prozent in Teilquoten an - ein Angebot, das die Reifenlieferanten ausgeschlagen haben.

Sofort geschlossen werden muss Reifen Ruhdorfer aber nicht: Das Unternehmen kann vorerst fortgeführt werden - jedoch nicht in der jetztigen Struktur. Das Sanierungsverfahren muss nun in ein Konkursverfahren umgewandelt werden, sagt Georg Ebner vom Kreditschutzverband 1870.

Drei Möglichkeiten, das Unternehmen fortzuführen

Dann gibt es mehrere Varianten: Das Unternehmen könnte etwa einen verbesserten Sanierungsplan vorlegen, über den die Gläubiger abstimmen. Variante 2 sieht so aus, „dass jemand aus der Gesellschafter-Ebene eine Nachfolger GmbH gründet und hier die wesentlichen Assets der Schuldernin übernimmt, das heißt Maschinen, Waren oder Vorräte - und ein Anbot an den Insolvenzverwalter stellt.“

Als dritte Variante nennt Georg Ebner die Möglichkeit eines neuen Investors: „Der Investor muss jetzt nicht unbedingt aus dem Familienbereich kommen, könnte also ein Bieter, ein Interessent von dritter Seite sein, der vielleicht die Aktiva der Schuldnerin erwirbt und dann mit einer eigenen Gesellschaft weiter am Markt auftritt.“

Schließung mit Folgen

Geht keine Variante auf, wäre das Unternehmen zu schließen: „Es werden dann sämtliche Mitarbeiter abgebaut, die einzelnen Niederlassungen müssten verwertet werden. Hier gibt es die Möglichkeit, dass Investoren einzelne Standorte übernehmen oder nur einzelne Assets, das heißt Maschinen, Vorräte, Waren.“

Viele Kunden haben ja ihre Winterreifen gegen Bezahlung direkt bei der Firma eingelagert - für sie ändert sich momentan noch nichts, aber: „Sollte es zu einer Schließung des Unternehmens kommen, müssten sich die Kunden an die Schuldnerin bzw. die Kanzlei des Insolvenzverwalters wenden, um diese Reifen herauszulösen“, sagt Georg Ebner. Der Experte rät den Kunden voerst abzuwarten, inwieweit eine Fortführung des Unternehmens doch noch möglich ist.

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