Steirerin bei Bootsunglück vor Bali umgekommen

Bei einer Explosion auf einem Ausflugsschiff vor der indonesischen Insel Bali ist am Donnerstag eine in der Steiermark lebende 28-Jährige ums Leben gekommen. Insgesamt starben zwei Menschen, 18 wurden verletzt.

Der Unfall geschah kurz nach dem Auslaufen aus dem Hafen des Fischerorts Padang Bai. Laut Thomas Schnöll, Sprecher des Außenministeriums in Wien, hatten sich an Bord insgesamt vier Urlauber aus Österreich befunden: Die 28-jährige gebürtige Oberösterreicherin, die in der Steiermark gelebt hatte, kam um - mehr dazu in Oberösterreicherin vor Bali getötet (oö.ORF.at).

Ein weiterer Österreicher trug schwerste Verletzungen davon, befand sich aber nicht in Lebensgefahr - die Botschaft habe mit ihm bereits telefonisch in Kontakt treten können. Zwei weitere österreichische Touristen blieben unversehrt.

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Bali gilt als die westlichste der Kleinen Sundainseln. Sie befindet sich zwischen Java und Lombok und ist vom westlich gelegenen Java durch die zweieinhalb Kilometer breite Bali-Straße getrennt. 2015 machten auf der Insel im Indischen Ozean vier Millionen Touristen Urlaub.

Verletzungen in Spital erlegen

Die steirische Touristin wurde in kritischem Zustand noch in ein Spital gebracht, sei aber dort ihren Verletzungen erlegen, bestätigte auch der örtliche Polizeichef Sugeng Sudarso der Nachrichtenagentur AFP. Die andere getötete Ausländerin, deren Identität vorerst unklar blieb, starb demnach noch am Unfallort an schweren Kopfverletzungen.

18 weitere Menschen, darunter laut Medienberichten zwei Deutsche und vier Spanier, erlitten Verletzungen, offenbar vor allem Schnitt-und Schürfwunden, laut australischen Medienberichten zum Teil aber auch sehr schwere, wie gebrochene oder abgerissene Gliedmaßen. Vier Besatzungsmitglieder blieben unverletzt.

Insgesamt 34 Menschen an Bord

An Bord des Schnellboots „Gili Cat II“ waren nach Polizeiangaben rund 30 Urlauber aus dem Ausland sowie vier Besatzungsmitglieder. Die Passagiere stammten demnach aus Großbritannien, Frankreich, den Niederlanden, Italien, Portugal, Irland, Spanien und Österreich. Das Boot sei gegen 9.30 Uhr Ortszeit gerade einmal 200 Meter vom Hafen entfernt gewesen, als der Tank explodierte.

Mangelnde Sicherheitsstandards

Obwohl die Verbindungen zwischen Indonesiens mehr als 17.000 Inseln vor allem von Fähren und anderen Schiffen abgedeckt werden, genügen diese oftmals nicht den internationalen Sicherheitsstandards. Im vergangenen Jahr wurden bei einem Unfall dutzende Touristen verletzt, als sich auf einer Fähre zwischen Bali und der Nachbarinsel Lombok mehrere kleinere Explosionen ereigneten.

Behörden schließen Anschlag aus

Alle Spuren und auch die Berichte der Menschen an Bord wiesen laut Sudarso auf eine Explosion des Treibstofftanks hin. Nach seinen Angaben liegt die Batterie genau über dem Tank, er vermutete deshalb, dass die Explosion von einem Kurzschluss ausgelöst worden ist. Einen Anschlag schlossen die Behörden aus - mehr dazu in Behörden schließen Anschlag aus (news.ORF.at).

Australische Medien zitierten einen Vertreter der Hafenbehörde mit der Aussage, die Fähre sei zuletzt im vergangenen Februar der jährlichen Sicherheitsüberprüfung unterzogen worden. Das Boot war offenbar von Padang Bai im Osten von Bali zu der kleinen Insel Gili Trawangan vor Lombok unterwegs.