Stift Admont belebt slowenische Weingüter

In den Weingärten des obersteirischen Benediktinerstift Admonts rund um das slowenische Jarenina werden jährlich rund 300.000 Liter Wein gekeltert. Nun will man sich zu einem weinbautouristischen Zentrum entwickeln.

Stifte und Klöster prägten die Weinkultur in Österreich maßgeblich mit. Auch im Stift Admont hat der „Weinbau eine Jahrhunderte lange Tradition“, sagt der Admonter Pater Egon Homann; das Weingut des Benediktinerstifts liegt aber nicht in der Steiermark, sondern in der Nähe von Maribor in Slowenien.

Durch „ora et labora“ zum Wein

Das Weingut „Dveri Pax“ liegt in Jarenina. Dort werden - unter dem Leitmotiv „ora et labora“ - auf 80 Hektar Anbaufläche rund 300.000 Liter Wein pro Jahr produziert. Die Rebflächen beginnen wenige Kilometer von Spielfeld entfernt und liegen in der Umgebung von Maribor, und den Regionen Jeruzalem-Eisenthür, Ljutomer-Ormoz sowie Radgona und Kapela.

Der Jahringhof im slowenischen Jarenina

APA/Stift Admont

Weinbau seit dem zwölften Jahrhundert

Die Güter seien seit dem zwölften Jahrhundert in den Besitz der Admonter Benediktiner gekommen: „Etliche Weingärten wurden von Frauen, die in unseren Orden eingetreten sind, als Mitgift mitgebracht“, erzählt Pater Homann. Die Anbauflächen wurden von Weinbauern aus der Region bewirtschaftet, die unter anderem den Messwein herstellten. Nachdem das Stift in der Zeit des Nationalsozialismus von den Besitzungen enteignet wurde, erhielten die Admonter ihre Ländereien in den 90er-Jahren wieder zurück.

Doch „Teile der Weingärten waren gerodet, 40 Hektar Rebflächen mussten neu angepflanzt werden“, blickte Pater Egon Homann zurück. Heute sorgen am Gutshof „Dveri Pax“ 20 ständige Mitarbeiter für Wein von bester Qualität: „In Slowenien - ebenso wie in Österreich - kann man im Weinbau nur mit Qualität erfolgreich sein“, erklärt Kellermeister Danilo Flakus.

Sauvignon, Grauburgunder, Riesling

Der erste Jahrgang wurde im Jahr 2001 geerntet. Von den mittlerweile rund 300.000 Liter Wein sind 80 Prozent Weißwein in den Hauptsorten Sauvignon, Grauburgunder, Riesling, Welschriesling und Sipon. Die Hauptabsatzmärkte seien Slowenien, Österreich und Deutschland, aber auch nach Polen, Großbritannien, in die USA, Australien und China werde exportiert. Auf der Basis der Rebsorten Sipon und Pinot Noir werden seit 2016 zwei Schaumweine angeboten, auch Naturtraubensaft wird produziert.

„Guten Ruf erworben“

Im dem behutsam renovierten, malerischen Gutshofgebäude in Jarenina können die Weine vor Ort verkostet werden: Im Frühjahr wurde in den Räumlichkeiten der alten Weinpresse die neue Vinothek eröffnet. „Wir haben uns im Ausland einen guten Ruf erworben. Dennoch liegt uns der Verkauf der Weine vor Ort und der private Kunde besonders am Herzen“, so Verkaufsleiter Samo Simonic.

Die Vinothek ist mit dem aus dem 14. Jahrhundert stammenden ursprünglichen Weinkeller verbunden - in ihm finden das ganze Jahr über Weinproben, Hochzeiten oder andere Feiern und Veranstaltungen für bis zu 80 Personen - „in steigender Zahl“, so Simonic. Bisher sorgten lokale Caterer für warme und kalte regionale Speisen vom Buffet, bereits im kommenden Frühling will man jedoch ein eigenes Restaurant am Gutshof eröffnen. Auch Appartements sind geplant.

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