Bildungskonferenz: Bekenntnis zu Ganztagsschule

Am Freitag ist die zweitägige Konferenz der Bildungsreferenten der Bundesländer und Unterrichtsministerin Hammerschmid (SPÖ) in Graz zu Ende gegangen - mit einem Bekenntnis zur Ganztagsschule und dem Ausbau der Schulautonomie.

Einmal im Jahr treffen sich die österreichischen Bildungslandesräte, um sich in Bildungsfragen mit dem Ministerium abzustimmen und die Weiterentwicklung des österreichischen Bildungssystems voranzutreiben. 2016 hat die Konferenz für zwei Tage in Graz stattgefunden, weil die Steiermark derzeit den Vorsitz der Landeshauptleutekonferenz innehat.

Ausbau der Ganztagsschule von höchster Priorität

Die Bildungsreferenten der Länder sind dabei mit Bildungsministerin Sonja Hammerschmid (SPÖ) übereingekommen, dass der Ausbau der Ganztagsschule auf der Prioritätenliste ganz oben steht. Für Hammerschmid geht es um Chancengleichheit: „Nämlich jedem Kind in Österreich die beste Bildung zu ermöglichen.“

750 Milllionen Euro aus Bankenabgabe reserviert

Die ganztägigen Schulformen seien ein Paket dazu. Dafür seien bereits im Juli 750 Millionen Euro aus der Bankenabgabe im Ministerrat reserviert worden. Für eine Förderung aus diesem Topf müssen Schulen aber einen bestimmten Punktekatalog erfüllen.

Die österreichischen BildungslandesrätInnen und Bildungsministerin Sonja Hammerschmid

Sabine Hoffmann

Die österreichischen Bildungslandesräte und Bildungsministerin Sonja Hammerschmid

Standorte, die Ganztagsschulen werden wollen, müssen demnach ein „pädagogisch innovatives und durchdachtes Konzept“ über Unterricht und Freizeitgestaltung vorlegen. Das ausgegebene Ziel des Ministerrats lautet, jedem Kind ein Ganztagsschulangebot im Umkreis von 20 Kilometern zur Verfügung zu stellen.

Mehr Autonomie für Schulen

Der zweite Schwerpunkt umfasst ein Autonomiepaket, durch das den Schulen selbst mehr Kompetenzen in Organisation, Unterrichtsgestaltung und Personalfragen zugestanden werden sollen. Damit dieses Konzept funktioniert, müssten die Schulteams gemeinsam gut arbeiten können. Dafür brauche es Lehrer, die einander gut ergänzen. Der Direktor solle sich die Lehrer selbst aussuchen können - zu Schulstandort und Schwerpunkt passend.

„Prozess über Jahre“

Das Autonomiepaket soll noch vor Weihnachten im Ministerrat beschlossen werden. Bis Direktoren in der Praxis tatsächlich selbst Lehrer einstellen dürfen, wird es noch dauern. Ministerin Hammerschmid rechnet bei einem System mit 6.000 Schulen, 120.000 Lehrern und 1,2 Millionen Schülern mit einem „Prozess über Jahre“.

Link: