Krebstag: Informieren - Erkennen - Handeln

„Informieren - Erkennen - Handeln“: Das war das Motto des diesjährigen Steirischen Krebstages am Samstag in Graz. Ein Schwerpunktthema war dabei das Rauchen, das nicht nur Lungenkrebs verursachen kann.

Mehr als 6.000 Menschen erkranken laut Statistik Austria in der Steiermark jährlich an Krebs, etwas mehr Männer als Frauen - vor einigen Jahren noch ein Tabuthema, wird über Krebserkrankungen mittlerweile offen kommuniziert: Bestmögliche Information soll dem Patienten in der Behandlung zusätzlichen Halt geben.

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Mehr als 6.000 Menschen erkranken jedes Jahr in der Steiermark an Krebs

Mäßige Vorsorgemoral der Steirer

Neben den verschiedensten Behandlungsmethoden stand am Samstag auch das Thema Vorsorge im Mittelpunkt, damit es erst gar nicht zur Erkrankung kommt. Die Vorsorge-Moral der Steirer lässt weiter zu wünschen übrig - dabei ist das Angebot an Vorsorge-Untersuchungen vielfältig und vor allem wichtig, sagt der Abteilungsleiter der Onkologie am LKH Graz, Herbert Stöger, „wie zum Beispiel die Mammographie ab dem 45. Lebensjahr, die Dickdarmspiegelung ab dem 50. Lebensjahr oder das PSA Screening auf Prostatakarzinom nach dem 50. Lebensjahr“.

Raucher haben doppelt so hohes Krebsrisiko

Zur Vorsorge gehört auch das Rauchen - besser gesagt das Nichtrauchen: Wer raucht, hat ein doppelt so hohes Krebsrisiko - in einer Zigarette befinden sich 70 krebserregende Substanzen -, und Rauchen kann nicht nur zu Lungenkrebs führen: „Da ist zum Beispiel Mundhöhlenkrebs, Speiseröhrenkrebs, ob es jetzt die Leber betrifft, die Prostata, Brust oder Leukämien - all diese Krebsarten können durch das Rauchen mitbedingt sein“, sagt die Krebs-Expertin Daniela Jahn-Kuch vom Uni-Klinikum Graz.

500 Zigaretten werden in Österreich pro Sekunde geraucht. Jedes Jahr sterben hierzulande 10.000 Menschen an den Folgen des Rauchens, 4.500 erkranken an Lungenkrebs. Dabei ist es für das Aufhören nie zu spät, so Jahn-Kuch: „Tatsache ist, wenn man es schafft, zum 30. Geburtstag aufzuhören, dass man dann zehn Jahre länger lebt, wer mit dem 40. aufhört, neun Jahre länger lebt, mit dem 60. drei Jahre. Wenn man als Nichtraucher 70 Jahre alt wird, dann hat man statistisch gesehen noch eine Lebenserwartung von 18 Jahren, als Raucher aber nur 14 Jahre, und wenn man dann sagt, das ist mir zu wenig, ich hör’ jetzt auf zu rauchen, um auch länger zu leben, wenn man also mit dem 70. Geburtstag aufhört, wird man noch zwei Jahre länger leben.“

„Sehr guter Therapieerfolg“

Aber selbst wenn man bereits an Krebs erkrankt ist - neue Behandlungsmethoden sind vielversprechend, etwa die Immuntherapie: „Heute haben wir das Glück, dass man gesehen hat, dass nicht das Immunsystem selbst schuld ist an diesem Dilemma, Krebs entstehen zu lassen, sondern dass der Krebs imstande ist, das Immunsystem des Körpers zu blocken“, so Herbert Stöger. Aufgrund jahrzehntelanger Forschungsarbeit sei es nun gelungen, „dass wir diese Blockade - diese Bremse des Immunsystems - am Tumor selbst lösen können, und das bringt einen sehr guten Therapieerfolg“, freut sich Stöger.

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