„tim“: Neue Wege beim Grazer Verkehrsangebot

In Graz ist am Montag ein neues Projekt angelaufen, das auch Menschen ohne Auto ermöglichen soll, individuell oder gemeinsam Wege in der Stadt zu erledigen. Das Projekt heißt „tim“ - ein Kürzel für „täglich, intelligent, mobil“.

Über eine eigene tim-Karte, die ab sofort im Service-Center in der Grazer Steyrergasse erhältlich ist, kann man via Internet auf Elektroauto, E-Taxi oder auch den Benzin-Leihwagen umsteigen. Zum ersten tim-Knoten am Hasnerplatz geht es zuvor mit der Straßenbahn, zu Fuß oder per Fahrrad.

Holding rechnet mit bis zu sechs Jahren Vorlaufzeit

Graz sei eine wachsende Stadt, so der Grazer Verkehrsstadtrat Mario Eustacchio (FPÖ), der meint, „dass natürlich die Räume, die zur Verfügung stehen, nicht für so viele Menschen reichen, dass sie mit ihrem eigenen Auto fahren können. Deshalb stellen wir hier europaweit zum ersten Mal ein Projekt vor, mit dem wir anbieten, unterschiedlichste Verkehrsmittel in Anspruch zu nehmen“.

Bei der Holding Graz, die das Projekt betreut, geht man nach Vorstudien davon aus, dass die Menschen bis zu sechs Jahre brauchen werden, um die neuen Angebote auch regelmäßig zu nutzen.

TIM-Präsentation

ORF

Am Mittwoch wurde die erste Grazer tim-Station am Hasnerplatz offiziell eröffnet

Die tim-Karte kostet einmalig 15 Euro, die Mitgliedschaft sieben Euro pro Monat. Die Preise für die Autos hängen von Größe und Marke ab: Wer mit der Straßenbahn anreist und dann am Hasnerplatz auf einen Leihwagen umsteigt, der muss mit einem Preis von mindestens vier Euro pro Stunde bzw. 60 Euro pro Tag rechnen. Für ein Wochenende mit einem E-Auto muss man beispielsweise 110 Euro hinlegen.

Junge Städter und Senioren als Zielgruppe

Als Zielgruppen hat man zum Beispiel junge Städter im Auge, die oft kein Auto mehr besitzen, „es gibt aber auch andere Zielgruppen wie junge Familien, die ihr Gehalt lieber in andere Dinge investieren und eben auf das eigene Auto verzichten. Aber auch die Gruppe der jungen Senioren ist eine ganz entscheidende Zielgruppe bei diesem Projekt“, so Barbara Muhr von der Holding Graz.

Zum tim-Standort am Hasnerplatz werden bis zum Sommer 2018 vier weitere dazukommen. Es sind auch öffentliche Elektroladeplätze geplant - etwa am Schillerplatz, bei der Messe oder im neuen Reininghausviertel.

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