25 Jahre Austro-MIR: Weltraumforschung im Fokus

Vor 25 Jahren ist mit Franz Viehböck der erste österreichische Astronaut in den Weltraum geflogen. Mit an Bord war damals auch sehr viel Know-how aus der Steiermark, die Weltraumforschung noch immer in den Fokus stellt.

An Bord eines russischen Sojus-Raumschiffs war Viehböck sechs Tage lang auf der Raumstation MIR und führte dabei insgesamt 15 Experimente durch. Federführend beteiligt war an diesem Experiment das Team rund um den „österreichischen Weltraumpapst“ Willibald Riedler am Institut für Angewandte Systemtechnik des Joanneum Research. Und auch heute, 25 Jahre später, hat die Weltraumforschung in der Steiermark Hochkonjunktur.

Ein Erfolg in vielerlei Hinsicht

Die aufregenden Tage und Stunden wird Astronaut Franz Viehböck wohl für immer als glückliche in Erinnerung behalten - konnten doch alle 15 Experimente erfolgreich durchgeführt werden: „Ich glaube, es war in vielerlei Hinsicht ein Erfolg. Es war einmal rein bezogen auf die wissenschaftlichen Experimente, die alle gut durchgeführt wurden, die alle sinnvolle und wertvolle Daten erhalten haben, ein Erfolg“, so Viehböck. Leid tue es ihm jedoch darum, dass das Projekt Austro-MIR nicht fortgeführt wurde.

Franz Viehböck nach der Landung Oktober 1991

APA/Wolfgang Wagner

Franz Viehböck nach der Landung im Oktober 1991

Während es seit damals kein Österreicher mehr in den Weltraum geschafft hat, ist steirische Technologie an Bord von Raumschiffen fast immer mit dabei. So sind etwa mittlerweile ständig 40 bis 50 Mitarbeiter am Institut Digital bei Joanneum Research mit Weltraumforschung beschäftigt. Und auch in den nächsten Jahren scheinen die steirischen Forscher sehr gefragt zu sein.

Steirer wollen dem Mars-Rover das Sehen beibringen

„Ein wesentliches Thema ist, dass wir an der neuen modernen Satellitenkommunikation arbeiten - es geht hier um höhere Frequenzen, um noch größere Datenmengen, die man um den Globus verteilen kann. Ein zweites Thema ist die Fernerkundung; es werden in Zukunft viele Satelliten mit mehreren Sensoren ins All geschossen, um zum einen für mehr Sicherheit zu sorgen, zum anderen, um Umwelt-Monitoring zu betreiben. Da braucht man unsere Auswerte-Algorithmen. Und das dritte Thema: Wir sind in der Vorbereitung der Mars-Mission, wo wir dem Mars-Rover, salopp gesagt, das Sehen beibringen“, sagt der Leiter des Instituts Digital, Heinz Mayer.

Ein steirischer Skype-Vorläufer

Neben Joanneum Research leisteten auch Forscher der Technischen Universität Graz einen wichtigen Beitrag zum Gelingen des Projekts. So wurde das physikalische Experiment „Migmas“, bei dem eine neuartige und weltraumtaugliche Materialanalysestation entwickelt wurde, von der TU Graz konzipiert und auch danach noch eingesetzt.

Außerdem ist es dem Institut für Kommunikationsnetze und Satellitenkommunikation gelungen, erstmals die vernetzte Video-, Ton- und Datenübertragung von der Erde ins All zu ermöglichen. Damit haben die Steirer quasi einen Vorläufer von Skype entwickelt.

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