Facebook-Video führte zu Reifendieben

Zu einer ungewöhnlichen Methode hat ein Unternehmer aus Obervogau im Bezirk Leibnitz gegriffen, um Reifendiebe zu finden: Er stellte ein Überwachungskameravideo auf Facebook, welches die Diebe bei der Tat zeigt - mit Erfolg.

Laut Polizei hatte die Überwachungskamera in der Nacht auf 13. Oktober die gesamte Tat gefilmt. Auf dem Video waren zwar die Täter, nicht aber die Kennzeichen des Pkws und des Anhängers, mit dem die Autoreifen abtransportiert wurden, zu sehen.

138.000 Aufrufe in zwei Tagen

Der geschädigte Inhaber einer Heizungsfirma veröffentlichte darauf kurzerhand das gesamte Video im sozialen Netzwerk: „Es wurde noch am selben Tag mehr als 840 Mal geteilt und erhielt bis zum 16. Oktober 138.000 Aufrufe“, so Polizeisprecher Fritz Grundnig. Einer der Nutzer erkannte den Pkw mit dem auffälligen Anhänger und meldete sich beim Geschädigten.

Gewerbsmäßige Sperrmüllsammler

Im Zuge der Fahndung nahm die Polizei dann zwei der drei Verdächtigen - ein 49-jähriger Ungar und sein 22-jähriger Sohn - in der Südsteiermark fest; als sich am nächsten Tag ein weiterer 25-jähriger Sohn bei der Polizeiinspektion Straß nach dem Verbleib seines Vaters und Bruders erkundigte, wurde auch dieser als weiterer Verdächtiger erkannt und festgenommen. Von Verwandten der gewerbsmäßigen Sperrmüllsammler wurden die bereits ins westungarische Szombathely gelieferten Reifen wieder zurückgebracht und dem Unternehmer übergeben. Die Verdächtigen wurden auf freiem Fuß angezeigt.

Rechtlich problematisch

Grundnig weist aber auch auf die problematische rechtliche Situation von eigenmächtigen „Fahndungen“ mit Fotos oder Videos hin: „Fotos und Videos, die Personen mit einer Straftat in Zusammenhang bringen, dürfen nur auf Anweisung der Staatsanwalt veröffentlicht werden“, so der Polizeisprecher.