LKH Graz: Herzklappen-OP mit nur einem Schnitt

Ein kleiner Schnitt soll künftig eine Operation am offenen Brustkorb ersetzen. Diese bahnbrechende Methode für den Einsatz von Herzklappen stellte - nach erfolgreicher erster OP - am Dienstag das LKH Graz vor.

Der 85 Jahre alte Herbert Hohnhold war der erste Patient, dem am LKH Graz und auch weltweit nach der neuen Technik eine neue Herzklappe eingesetzt wurde.

Nur ein kleiner Schnitt nötig

Bisher waren in so einem Fall größere Operationen notwendig, mit der neuen Methode kann jetzt schneller und für den Patienten schonender operiert werden, erklärt der Leiter der klinischen Herzchirurgie, Otto Dapunt: „Es handelt sich um die Implantation einer Aorten-Klappenprothese über einen ganz kleinen Schnitt oberhalb des Brustbeines, der nur drei Zentimeter lang ist. Das Besondere daran ist, dass nirgendwo der knöcherne Brustkorb geöffnet wird.“ Mithilfe eines Drahtes werde die Herzklappe dann an die richtige Stelle gebracht.

LKH Graz OP Herzklappe

W.Stieber/LKH Graz

Herbert Hohnhold kurz nach der Herzklappen-OP nach neuer Methode

Schnellere Genesung möglich

Durch den nur kleinen Eingriff verläuft auch die Genesung für den Patienten relativ schnell ab, sagt Dabund: „Er kann schneller mobilisiert werden, die Rehabilitation ist kürzer.“ Und so ist auch die Operation an Herbert Hohnhold posiiv verlaufen: Bereits einen Tag nach der OP konnte er das Spital wieder verlassen, von seiner Narbe in der Halsgrube ist drei Monate nach der Operation kaum noch etwas zu sehen; mittlerweile kann er auch wieder selbst autofahren und hat sogar eine Mittelmeerkreuzfahrt gemacht.

LKH Graz OP Herzklappe

W.Stieber/LKH Graz

Durch die neue OP ist auch die Rehabilitation des Patienten schneller verlaufen

Auf die Hälfte der Patienten anwendbar

Dem Kardiologen des LKH Graz zufolge sollen künftig weitere Behandlungen nach dieser Methode folgen: „Wenn wir annehmen, wir hätten die Methode so perfektioniert, dass sie für das Gros der Patienten anwendbar ist, dann würde sie sicher etwa die Hälfte der Patitenen betreffen.“ Von knapp 400 Operationen an Aortenklappen am Grazer LKH könnten dann also 200 Personen mit der neuen Methode und damit schneller und schonender versorgt werden.

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