Steiermark Vorreiter bei „Schulclustern“

Bis zu acht Schulen sollen sich in Zukunft zu „Clustern“ zusammenschließen dürfen. Der „Clusterleiter“ könnte dann seine Lehrer selbst aussuchen. In der Steiermark gibt es bereits ein Vorreitermodell.

Unter dem Namen „Get your teacher“ läuft seit 2014 ein Projekt, in dem sich Direktoren, die offene Lehrstellen besetzen möchten, mögliche Bewerber ansehen können. Die Schulleiter sollen dadurch mehr Mitsprache bekommen, außerdem soll „Get your teacher“ für mehr Transparenz sorgen – mehr dazu in Online-Plattform für Lehrerbestellung (15.1.2014).

Versetzungsansuchen an erster Stelle

Hochschulabgänger melden sich bei der Datenbank des Landesschulrates online auf ausgeschriebene Stellen - Schulleiter haben Zugang zu diesem Bewerberpool und können so den für sie geeigneten Kandidaten finden.

„An erster Stelle stehen Versetzungsansuchen. Wenn jemand aus der Obersteiermark zum Beispiel an eine Schule möchte, wo jemand angefordert wird, dann kommt der zum Zug. Ist da niemand, der dem Anforderungsprofil entspricht, dann suchen sie weiter, ob jemand geeignet ist“, erklärt Landesschulratspräsidentin Elisabeth Meixner (ÖVP).

Insgesamt 1.400 Bewerber in Datenbank

Für Meixner ist das Projekt „Get your teacher“ nicht nur zu einem österreichischen Vorreiterprojekt, sondern auch zu einem Erfolgsmodell geworden: „In unserer Bewerberdatenbank für die höheren Schulen haben wir insgesamt 1.400 Bewerber. 50 Prozent der Versetzungsansuchen werden berücksichtigt, und die Schulen sind mit dem System sehr, sehr zufrieden.“

Künftig auch für Pflichtschulbereich

Dass das steirische Modell jetzt in Form der „Schulcluster“ auf ganz Österreich ausgeweitet werden soll, freut die Landesschulratspräsidentin: „In diesem Entwurf ist absolut unser Modell drinnen. Es ist erprobt, wir haben gute Erfahrungen, dort und da ist noch ein bisschen Nachbesserungsbedarf, aber von den Schulleitern bekommen wir ausschließlich positive Rückmeldungen.“

Diese Bewerberdatenbank zur Lehrerbestellung gilt derzeit für höhere Schulen. Laut Meixner wird gerade ein Modell auch für den Pflichtschulbereich eingeführt, damit auch hier die Direktoren mitbestimmen können, wer an ihrer Schule unterrichtet.

Widerstand gegen Schulautonomie

Unterdessen zeigen sich Vertreter von Eltern, Lehrern und Schülern ob des am Dienstag von der Bundesregierung im Zuge der Bildungsreform präsentierten Autonomiepakets empört: Sie fürchten um ihr Mitspracherecht etwa in Sachen Klassen- und Gruppengröße und kündigen Widerstandsmaßnahmen an. Die Direktoren, die nach Umsetzung der Reform zum Teil nur noch pädagogische Leiter mit geringerem Einfluss sein sollen, bleiben eher abwartend - mehr dazu in Sorge um Verlust des Mitspracherechts (news.ORF.at).

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