Ausseerland: Flugschanzen für Raufußhühner

Die Österreichischen Bundesforste (ÖBf) bauen im Rahmen eines EU-Projektes Flugschanzen für Raufußhühner. Damit soll der Lebensraum der Hühner im Ausseerland artgerecht gestaltet und verbunden werden.

Raufußhühner wie etwa der Auerhahn können maximal fünf Kilometer weit fliegen. Bei einem Flug müssen aber meist mehrere von Menschen geschaffene Hindernisse überwunden werden. Im Rahmen des EU-LIFE-Projektes „Naturwald, Moore und Lebensraumverbund“ sollen jetzt im Ausseerland Lebensräume vernetzt werden.

Ausseerland

F. Pritz

Im Ausseerland entstehen Lande- und Abflugbahnen für Auerwild

„Seit Projektbeginn 2013 haben wir auf einem Gebiet von rund 24.000 Hektar zahlreiche Naturschutzmaßnahmen zur Förderung der heimischen Artenvielfalt umgesetzt und die Wälder in der Region ökologisch weiterentwickelt“, so ÖBf-Vorstand Rudolf Freidhager, der eine erste erfreuliche Zwischenbilanz zieht.

„Ökohighway“ wird errichtet

Insgesamt 450 Hektar Waldlebensraum für Raufußhühner wie Auerhahn und Birkhuhn werden zwischen steirischem Dachsteinplateau und Totem Gebirge artgerecht gestaltet und verbunden. „Für nachhaltigen Schutz wollen wir diese Flächen auch als Natura-2000-Gebiete ausweisen“, kündigt Freidhager an. Darüber hinaus werden dieser Tage weitere 15 Biotope für gefährdete Amphibien angelegt und Maßnahmen gesetzt, um zehn Moorlandschaften wieder in ihren ursprünglichen Zustand zu versetzen.

„Wir errichten diesen Vogelarten eine Art ‚Ökohighway‘ zwischen den Gebirgszügen über den besiedelten Talraum hinweg“, so der Vorstand. Insgesamt neun Trittsteine, das sind natürliche Erhebungen wie etwa der Radling oder die Berger Alm, gestalten die Bundesforste vor allem für die Ansprüche des sensiblen Auerwilds.

Lande- und Abflugbahnen für schwere Hühner

„Damit das verhältnismäßig schwere Auerwild die Trittsteine auch anfliegen kann, haben wir eigene, gut einsehbare Lande- und Abflugbahnen angelegt und diese von Bäumen, Ästen und hohen Sträuchern befreit“, so Freidhager. Das Birkwild wiederum profitiert von den von Bewuchs befreiten Almflächen, die es für die Partnersuche nutzt.

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