Sorge um Qualität der Schlaganfall-Versorgung

Rund 6.500 Steirer erleiden jährlich einen Schlaganfall. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird diese Zahl weiter steigen. Nach der Akutphase sollen Patienten künftig direkt zur Reha kommen – ein Risiko, warnen Experten.

Jedes Jahr erleiden bis zu 25.000 Menschen in Österreich einen Schlaganfall. Ihre Versorgung hat sich in den vergangenen Jahren stark verbessert, da 38 Spezialstationen, sogenannte „Stroke-Units“, in Österreich aufgebaut wurden.

Negative Auswirkungen auf Versorgung befürchtet

Wer einen Schlaganfall erleidet, kommt im Spital in eine speziell dafür eingerichtete Stroke-Unit. Ist die Akutphase vorbei, dann wird er in die sogenannte „Früh-Rehabilititation“ verlegt – das sind Spitalsbetten, die sich aufgrund der instabilen Situation der Patienten auch an den Stroke-Units befinden.

Neue Planungen im Gesundheitswesen sehen vor, dass genau diese Patienten künftig aus der Spezialabteilung weg in eine Reha-Einrichtung verlegt werden. Dies könnte negative Auswirkungen auf die Versorgung der Patienten haben, befürchtet der Grazer Neurologe Franz Fazekas.

Anzeichen bei Männern und Frauen gleich

„Wir würden ersuchen, dass man Einsicht hat. Dass der Schlaganfallpatient nicht nur in den ersten Stunden und in den ersten zwei oder drei Tagen, sondern auch in den Tagen danach eine durchaus fachspezifische Betreuung mit Unterstützung, der entsprechenden Beihilfe oder unterstützenden Fachdisziplin erfährt“, meint Fazekas.

Beschäftigt haben sich die Schlaganfallforscher auch mit der Frage, ob Männern und Frauen Anzeichen spüren, wenn sie einen Schlaganfall erleiden. „Eine große kanadische Studie hat herausgefunden, dass die Warnzeichen oder die Symptome eines Schlaganfalls – wie plötzliche Lähmung einer Körperhälfte, Gefühlsstörung oder auch eine Sprachstörung – bei Frauen und Männern gleich oft auftreten“, erklärt der Neurologe.

Gesunder Lebensstil senkt Risiko

Wer sein Risiko einen Schlaganfall zu erleiden möglichst gering halten möchte, sollte nicht rauchen, Übergewicht vermeiden, viel Obst und Gemüse essen und sich ausreichend bewegen. Sechs Prozent aller 65- bis 74-Jährigen erleiden einen Schlaganfall. Bei den Über-75-Jährigen sind es zehn Prozent.

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