Immer mehr Feuerbestattungen in der Steiermark
Seit 20 Jahren führt Klaus Moser ein Bestattungsunternehmen in Murau. Er ist auch Landesinnungsmeister der Bestatter und beobachtet seit Jahren den Trend zur Feuerbestattung: „Bei uns im Bezirk Murau liegen wir zum Beispiel bei 34 Prozent, im ehemaligen Bezirk Mürzzuschlag bei 55 Prozent, im Grazer Stadtgebiet liegen wir bei 65 Prozent.“
Die geringeren Kosten für das Begräbnis seien ein Grund, so Moser, aber das werde nicht immer als erstes Argument genannt: „Gerade am Land sind die Leute nicht immer da; weil sie extern arbeiten, ist niemand da für die Grabpflege. Im städtischen Bereich gibt es auch sehr viele Alternativwünsche bei der Beisetzungsart, die will jeder für sich individuell gestalten. Vielleicht ist das auch mit ein großer Grund.“
„Jeder will dem eine persönliche Note geben“
Individualität stehe heute mehr denn je im Vordergrund: „Jeder will dem eine persönliche Note geben. Früher ist es fast überall gleich abgelaufen und das gibt es jetzt nicht mehr“, erklärt Moser.
ORF
Bei einer Feuerbestattung, auch Kremation genannt, ist der Weg bis zum Grab gleich wie bei einer Erdbestattung. Der Sarg wird aber nicht ins Grab gelassen, sondern ins Krematorium transportiert: „Einmal haben wir ein Krematorium in Graz, das zweite ist in Knittelfeld. Sie haben sicher genug Arbeit, zum Teil arbeiten sie zweischichtig, ein stetig wachsender Bereich“, so der Bestattungsunternehmer.
Viele müssen Trauer alleine bewältigen
Die Urne wird dann im Familiengrab oder einem kleineren Grab beigesetzt oder kommt in ein Urnenfach. Nicht nur die Art des Begräbnisses habe sich im Laufe der Jahre verändert, sondern auch der Umgang mit der Trauer: „Früher sind die Großfamilien stärker gewesen. Da ist der Trauerfall in der Großfamilie mitgetragen worden.“ Heute - und das zeigen auch immer wieder Statistiken - leben viele Menschen in Single-Haushalten und müssen ihre Trauer oft alleine bewältigen.