LKH Graz präsentierte Organspende-App

Am LKH Graz ist am Donnerstag, dem hauseigenen Tag der Organspende, eine neue App präsentiert worden: Sie soll Ärzte, Krankenschwestern und Pfleger bei der Abwicklung von Organspenden unterstützen.

Statt Mappen und Ordnern soll die App im Ernstfall den entscheidenden Informationsvorsprung liefern. Die Organspende-App - sie wurde von der steirischen Transplantationskoordinatorin Vanessa Stadlbauer-Köllner und der Grazer IT-Firma Bytepoets entwickelt - kann auf Smartphone, Tablet oder PC aufgerufen werden.

Arzt bei OP

ORF.at/Birgit Hajek

Der europäische Tag der Organspende findet am 10. Oktober statt - das LKH Graz begeht ihn am 3. November

„Diese App fragt zuerst einmal ein paar essentielle Punkte ab, und dann kommen die Informationen der Reihe nach, was man machen muss, das heißt, die Untersuchungen, die man durchführen muss. Dann wichtige Hinweise für das Gespräch mit den Angehörigen und was bezüglich der intensivmedizinischen Therapie in diesem Fall noch wichtig ist - bis hin zu organisatorischen Details, wie man jetzt im Krankenhausinformationssystem korrekt diesen Transport eingibt“, so Stadlbauer-Köllner.

In rund 20 steirischen Spitälern verfügbar

Damit liefert die App laut der Ärztin punktgenaue Informationen für die Ärzte, Schwestern und Pfleger bei einer möglichen Organspende. Dafür hat die Transplantationskoordinatorin die App für die Steiermark und Kärnten mit allen Informationen gefüttert. Seit Mitte Oktober ist das Programm in den rund 20 steirischen Spitälern mit Intensivstation verfügbar.

85 bis 90 Österreicher auf Organwarteliste sterben

Stadlbauer-Köllner wünscht sich nun, dass möglichst viele Mitarbeiter die App auf ihr Smartphone laden: „Ich will darauf hinweisen, wie wichtig es ist, dass wir genügend Organspender haben. In Österreich sterben jedes Jahr zwischen 85 und 90 Menschen auf der Warteliste für ein neues Organ, weil eben kein Organ mehr gefunden werden konnte. Deswegen ist es sehr wichtig, dass wir alle verfügbaren Organspenderessourcen nützen.“

In Österreich ist jeder potenzieller Organspender - es sei denn, man lässt sich ins Widerspruchsregister eintragen. Beim österreichischen Transplantatationskongress wurde die steirische Organspende-App bereits begeistert aufgenommen - im nächsten Jahr soll sie für alle Bundesländer verfügbar sein. Die App wird von Sponsoren und der KAGes finanziert.

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