Wollsdorf Leder: Bilanz mit leichtem Plus

157 Millionen Euro Umsatz hat der oststeirische Lederhersteller Wollsdorf im vergangenen Geschäftsjahr verzeichnet, was einem leichten Plus entspricht. Jetzt soll vor allem in neue Technologien investiert werden.

Neue Verfahren und Techniken sollen die Produktion des steirischen Lederbearbeiters nachhaltiger und günstiger machen, so Geschäftsführer Andreas Kindermann: „Wir werden knapp zwei Millionen Euro in neue Trocknungsanlagen investieren, wo mit Infrarot Leder in Zukunft getrocknet wird. Mit dieser Technologie werden fast 1.000 Megawatt-Stunden eingespart werden“ - das entspricht einer jährlichen Energieeinsparung von 90 Prozent pro Maschine.

Andreas Kindermann Wollsdorf Leder

Wollsdorf Leder

„Wollsdorf Leder“-Geschäftsführer Andreas Kindermann

An Investitionen habe man allein am Firmenhauptsitz in Wollsdorf rund 1,5 bis 2 Millionen Euro geplant. Künftig setze man nicht nur auf Entwicklungen im eigenen Haus, es gebe auch Kooperationen mit der TU und der Uni Graz sowie der Joanneum Research. Mit letzterer laufe ein gemeinsames Projekt, das 2017 in Serie gehen werde.

Kindermann zeigt sich mit der Entwicklung des oststeirischen Herstellers von Leder für den automotiven Bereich, aber auch für die Möbel- und die Luftfahrtindustrie sehr zufrieden: „In einigen Bereichen haben wir in Wollsdorf die Siebentagewoche, wir können da gar nicht mehr Leder produzieren.“

„Unternehmen gut gerüstet“

Zuletzt gab es zudem eine relativ konstante Rohhautpreisentwicklung, das ergab planbare Ergebnisse. „Die Gewinne haben wir für Wachstum auf die Seite gelegt, unsere Eigenkapitalquote haben wir von 36 auf 45,3 Prozent gesteigert. Damit ist das Unternehmen für die nächsten Schritte gut gerüstet“, sagt Kindermann. Dividenden seien kaum ausgeschüttet worden.

Im Bereich CO2-Reduktion konnten ebenfalls gute Ergebnisse erzielt werden: „Wir haben in den letzten Jahren unseren CO2-Fußabdruck kontinuierlich reduziert. Wir haben vor drei Jahren ein Öko-Audit bekommen, wo uns der niedrige Abdruck bestätigt wurde. Und wir haben im letzten Jahr durch eine Zusammenarbeit mit dem Regenwald der Österreicher, den wir unterstützen, die CO2-Neutralität erreicht“, so Kindermann.

Wollsdorf Leder

Wollsdorf Leder

Das Headquarter des Lederherstellers im oststeirischen Wollsdorf

Rund 95 Prozent der Produkte gingen in den Export, große deutsche und englische Hersteller verwenden laut Kindermann alleine das Premiumleder der oststeirischen Firma. In den vergangen zwei Jahren habe man sich auf den Ausbau der Märkte in den USA und in China konzentriert: In China habe man die sogenannten Bemusterungsprozesse teils abgeschlossen. In den USA mit Mustern für die Hersteller Ford und Fiat-Chrysler auch, für GM sei dies noch im Laufen.

Nachhaltigere Produktion und hohe Investitionen

Das Unternehmen will nicht nur nachhaltiger produzieren, sondern auch kräftig investieren. Etwa in die Standorte in Kroatien, den USA und China: Wollsdorf habe rund 1.100 Mitarbeiter an allen Standorten, davon rund 750 in der Steiermark, rund 300 in Varazdin und rund 55 im chinesischen Fuzhou. In High Point (US-Bundesstaat North Carolina) habe man ein Logistikcenter.

Derzeit ist „Wollsdorf Leder“ weltweit vor allem in der Premium-Autobranche vertreten: Etwa 6 Millionen Fahrzeuge jährlich stattet das steirische Unternehmen mit Lederwaren aus. Für das kommende Jahr wird wieder ein leichtes Umsatzplus erwartet. Eine erweiterte Produkpalette und wachsende Märkte in den USA und China machen dies laut dem Geschäftsführer möglich.

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