Murkraftwerk: Energie Wien zögert

Der Aufsichtsrat der Wien Energie hat immer noch nicht entschieden, ob sich der Energieversorger zu 50 Prozent beim umstrittenen Grazer Murkraftwerk beteiligen will: Man habe weitere Detailprüfungen beauftragt, heißt es.

Das Wasserkraftwerk im Grazer Süden ist seit Monaten durch eine Umweltverträglichkeitsprüfung abgesegnet und baureif, doch seitens der Grazer Grünen, der KPÖ und von Umweltgruppen gibt es seit Jahren Widerstand. Zuletzt hatte der Streit um eine Volksbefragung zum Kraftwerk sogar für die Planung von Neuwahlen gesorgt - mehr dazu in Murkraftwerk: Keine Mehrheit für Volksbefragung (20.10.2016) und in Graz: Gemeinderatswahl am 5. Februar erwartet (24.10.2016).

Der Aufsichtsrat der Wien Energie beauftragte nun bei seiner Sitzung am Mittwoch weitere Detailprüfungen; einen Zeithorizont, bis wann entschieden wird, gibt es aber noch nicht.

Energie Steiermark: „Voll im Zeitplan“

Seitens der Energie Steiermark hieß es dazu, dass die Wien Energie dem Projekt „weiter grundsätzlich sehr positiv gegenüber“ stehen würde: „Unsere Vorbereitungsarbeiten laufen auf Hochtouren, wir sind voll im Zeitplan, der Baubeschluss ist nach wie vor für das heurige Jahr geplant. Die Klärung von Beteiligungsvarianten ist auch zu einem späteren Zeitpunkt möglich, die Projekt-Umsetzung ist davon nicht betroffen“, erklärte Konzernsprecher Urs Harnik-Lauris.

KPÖ: Zögern als Zeichen der Unsicherheit

Die KPÖ wiederum ortet das Zögern als Unsicherheit der Wien Energie über das finanzielle Risiko: Vizebürgermeisterin Elke Kahr betont in dem Zusammenhang erneut, dass eine Volksbefragung ihrer Meinung nach sinnvoll gewesen wäre.

Der Wiener Energieversorger wird seit einigen Wochen als Investor und Partner der Energie Steiermark und der Energie Graz für die Murstaustufe Puntigam gehandelt. Der Verbund hatte sich im März als 50-Prozent-Partner zurückgezogen: Grund soll das schwierige Marktumfeld gewesen sein - mehr dazu in Kraftwerk Puntigam: Verbund zieht sich zurück (8.3.2016).

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