Autokratzerin in Nervenklinik Graz eingewiesen

Eine psychisch kranke Weststeirerin, die bei Ausflügen nach Graz seit Jahren offenbar den Lack Hunderter Pkws zerkratzt hatte, ist nun in die Landesnervenklinik in Graz eingewiesen worden - wenn auch nur vorübergehend.

Die 35-Jährige, die in einem Heim lebt, war laut Polizei Anfang Oktober wieder „aktiv“ geworden - mehr dazu in Hunderte Autos zerkratzt - Frau bleibt unbestraft (5.10.2016); als Motiv habe die Frau „Wutanfälle“ angegeben - mehr dazu in Anwalt kämpft gegen Grazer Autokratzerin (30.10.2016).

Die jahrelangen Beschädigungen hatten für einiges Aufsehen gesorgt, da den Behörden jegliche Handhabe fehlte: Ein Polizeisprecher sagte, man erstatte immer Anzeige, die Frau sei auch geständig, aber das Verfahren werde dann auch immer eingestellt.

„Arzt konnte Gefährdung nicht ausschließen“

Viele Autobesitzer waren auf den Schäden sitzen geblieben, weil laut der Sachwalterin der Frau, der Anwältin Christa Kohl-Rupp, das Vermögen der 35-Jährigen im Ausmaß von 60.000 Euro für Wiedergutmachungen aufgebraucht worden war.

„Am Montag hat der Hausarzt sie untersucht und dann in die Grazer Nervenklinik eingewiesen“, wurde die Sachwalterin in der Donnerstag-Ausgabe der „Kleinen Zeitung“ zitiert: „Die massive mediale Berichterstattung hat ihren Zustand nicht gerade verbessert. Der Arzt konnte nicht ausschließen, dass es zu einer Gefährdung kommen könnte.“ Die Anwältin betonte, sie habe alles getan, um die Interessen ihres Schützlings, aber auch die der Geschädigten zu schützen: „Aber für so einen Fall hat der Gesetzgeber offensichtlich nicht vorgesorgt.“

„Keine Anlasstat für Einweisung“

Ähnlich hatte sich auch der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Hansjörg Bacher, vor einem Monat geäußert: „Die Sachbeschädigungen sind keine Anlasstat für eine Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher“, sagte Bacher. Eine Anlasstat sei eine mit einem Strafrahmen von über einem Jahr Haft bedrohte Handlung. „So wollte es der Gesetzgeber.“

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