Steirische ÖVP fordert flexiblere Arbeitszeiten
Bei der Tagung tauschen sich die Klubobleute der Länder mit ÖVP-Nationalratsklubobmann Reinhold Lopatka etwa über die Themen Finanzausgleich, Flüchtlingsobergrenze und Wahlrechtsreform aus und bringen auch ihre Forderungen an den Bund auf den Tisch. Innerhalb der ÖVP Steiermark ist man sich etwa einig: Es braucht flexible Arbeitszeitmodelle, die Vorteile für Arbeitgeber und Arbeitnehmer bringen würden.
Peter Manninger / StVP
Wie lange jeder arbeiten darf, ist im Arbeitszeitgesetz geregelt: So dürfen es - mit Ausnahmen - nicht mehr als zehn Stunden pro Tag und 45 Stunden pro Woche sein. „Es ist so, dass wir im Zeitalter der Digitalisierung leben; das heißt, es verschwimmt ohnehin der Bereich der Freizeit mit dem Bereich der Berufs- oder Arbeitszeit miteinander. Derzeit ist im Arbeitsrecht sehr starr geregelt, dass beispielsweise maximal nur zehn Stunden pro Tag gearbeitet werden darf“, erklärt die steirische Klubobfrau Barbara Eibinger-Miedl.
Eibinger-Miedl geht von umfassender Zustimmung aus
Sie geht davon aus, dass die Forderung bei allen Klubobleuten Zustimmung finden wird. Die Praxis würde zeigen, dass die derzeitigen Regelungen nicht mehr zeitgemäß sind: „Wir haben Betriebe, beispielsweise in der Oststeiermark, die können Aufträge in der Obersteiermark momentan nicht annehmen, weil ihre Dienstnehmer am selben Tag nicht mehr rechtzeitig zurück zum Betriebsstandort kommen würden - das heißt, diese Aufträge würden ausfallen.“
Die Arbeitszeit müsse sich in der heutigen Zeit mehr an die Bedürfnisse der Familien anpassen, so Eibinger-Miedl: „Wir wissen mittlerweile, dass fast die Hälfte aller Frauen in Teilzeitarbeit beschäftigt ist, weil sie eben die Vereinbarkeit von Beruf und Familie anders nicht unter Dach und Fach bringen. Ich glaube, dass es gerade hier ein Vorteil wäre, selbstverständlich auch für die Väter.“
Einheitliche Linie als wichtiger Schritt
Kritische Stimmen zu flexibleren Arbeitszeiten kommen immer wieder von der Gewerkschaftsseite: „Ich denke, es ist für uns bei der Klubobleutetagung einmal ein wichtiger Schritt, dass wir als neun Bundesländer seitens der ÖVP eine einheitliche Linie haben und einen klaren Auftrag an unsere Bundespolitiker mitgeben können.“ Bei der Klubobleutetagung ist übrigens auch Karl Lackner dabei. Er wird Barbara Eibinger-Miedl, die sich bis Ende Jänner in Babypause befindet, ab sofort vertreten.