Metaller-KV: Beide Seiten zufrieden

Nach einem 16-stündigen Verhandlungsmarathon haben sich Freitagfrüh die Sozialpartner der Maschinen- und Metallwarenindustrie geeinigt: Im Schnitt gibt es 2017 um 1,68 Prozent mehr Geld.

Die Arbeitnehmervertreter waren im Vorfeld mit der Forderung nach drei Prozent mehr Lohn und Gehalt in die Verhandlungen gegangen - rund 1,7 Prozent wurden es im Schnitt und damit ein Prozentpunkt über der Inflation - mehr dazu in Hohe Latte für andere Branchen (news.ORF.at).

Gewerkschaft: Taktik ging auf

In der Steiermark gibt es in der Metallbranche rund 42.000 Beschäftigte in etwa 500 Betrieben. Für Hubert Holzapfel - steirischer Verhandler und Landessekretär der Produktionsgewerkschaft in der Steiermark - ging die Taktik, im Vorfeld höher anzusetzen, auf: „Ich glaube schon, weil es sind fast zwei Drittel unserer Forderungen, die wir umgesetzt haben.“

Nicht durchsetzen konnten sich die Arbeitnehmervertreter mit ihrer Forderung nach mehr Freizeit, wenn die Arbeitnehmner im Gegenzug auf mehr Geld verzichten würden; dafür konnte die Gewerkschaft der Arbeitgeberseite die volle Anrechnung der Karenzzeiten sowie die Kostenübernahme für Lehrlinge bei Fahrten in das Internat abringen.

Beiderseitiger Wunsch nach kürzeren Verhandlungen

Insgesamt brauchte es für den Lohnabschluss in der Metallbranche vier Verhandlungsrunden mit 46 Verhandlungsstunden - 16 Stunden dauerte allein die vierte und letzte Verhandlungsrunde. Für die Arbeitgeberseite wünscht sich der Obmann des Fachverbandes der Maschinen- und Metallwarenindustrie, der Steirer Christian Knill, künftig kürzere Verhandlungen: „Wir sollten uns schon auch die Frage stellen, ob wir in Zukunft einen Abschluss zustande bringen, der nicht um 6.00 Uhr in der Früh zustande kommt, sodass man auch einmal normal ins Bett gehen kann.“

Metaller

FOTOLIA/ Jeanette Dietl

An der Gewerkschaft würden kürzere Verhandlungen nicht scheitern, sagt Gewerkschafter Hubert Holzapfel, „aber wir haben die letzten Jahre festgestellt, dass auf der gegenüberliegenden Seite sehr schwierige Verhandler sitzen. Wir stellen fest, dass wir über die Inflationsrate oder das Wirtschaftswachstum stundenlang diskutieren müssen - das müssten wir aber nicht, denn da gibt es Zahlen und Fakten, und die müssten die gegenüberliegende Seite eigentlich anerkennen, aber da stellen wir fest, die werden einfach nicht anerkannt“.

Im Vergleich zum Vorjahr verging die diesjährige letzte - 16-stündige - Verhandlungsrunde allerdings fast schon „schnell“: Voriges Jahr dauerte die finale Runde 24 Stunden.

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