US-Wahl: Schützenhöfer spricht von Zeitenwende
Die Sensation scheint perfekt: Der Republikaner Donald Trump hat entgegen allen Prognosen die Präsidentschaftswahl gewonnen - mehr dazu in news.ORF.at.
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Debatte: Welche Folgen hat Trumps Sieg?
„Das Symbol der Veränderung“
Für Landeshauptmann Schützenhöfer ist das Ergebnis ein Zeichen des Wunsches nach Veränderung: „Zunächst ist zu sagen, wenn man mit Steirern, die in Amerika leben und arbeiten, in den letzten Wochen geredet hat, dann hörte man, dass eine Wahrscheinlichkeit von mindestens 50 zu 50 ist, dass Trump gewinnt - insofern war es für mich keine so große Überraschung, aber das scheint eine Art Zeitenwende zu sein. Es ist jedenfalls so, dass das Establishment abgewählt wurde - zu dem gehört Clinton, und es gibt halt auch in Amerika eine große Unzufriedenheit, und Trump war das Symbol der Veränderung.“
Der steirische SPÖ-Chef, Landeshauptmann-Stellvertreter Michael Schickhofer hat selbst in den USA den Wahlkampf beobachtet. Für ihn hat sich dabei gezeigt, dass die Amerikanerinnen und Amerikaner wie er sagt, „richtig angefressen“ waren auf Washington auf die Wallstreet, weil vom Wachstum nur nur die Superreichen profitiert hätten.
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Schickhofer macht sich angesichts der Aussagen von Donald Trump im Wahlkampf auch große Sorgen. Jetzt habe ein unberechenbarer Populist Atomwaffen in Händen, der überdies auch noch Chef des FBI ist und den stärksten Geheimdienst der Welt befehligt. Wenn man Trumpf Emotionen sehe, sei es für den Weltfrieden sicher nicht gut, wenn Trump, Putin Erdogan und Orban aufeinandertreffen.
Auswirkungen auf Europa noch nicht klar
Wie sich diese Veränderung vor allem auch auf Europa auswirkt, könne man aber noch nicht sagen, so Schützenhöfer weiter: „Ich denke mir, dass das Verhältnis zu den Vereinigten Staaten seitens Europas durchaus neu geordnet werden muss. Amerika hat längst aufgegeben, Weltpolizist zu sein, Amerika hat kein sehr gutes Verhältnis zu Europa, aber da darf man nicht nur in die Vereinigten Staaten schielen, da muss man sich auch selber fragen, warum. Ich denke mir schon, dass gerade in Bezug auf die Flüchtlingsfragen, Migration und andere große Probleme, die es in der Welt gibt, eine bessere Zusammenarbeit Europas mit den Vereinigten Staaten sein muss.“
„Gelassen, aber entschieden reagieren“
Schützenhöfer sieht die Welt insgesamt in einer Veränderung, „wir sehen es ja auch bei uns, und es wächst jene Schar, die mit nichts mehr zufrieden ist. Hier gelassen, aber entschieden zu reagieren, eine Politik zu machen, die die Menschen auch verstehen, sie dabei mitzunehmen, das ist die einzige Antwort, die es auf solche Ereignisse gibt.“
Prisching: „Ein schlechter Tag für die Welt“
Der Grazer Soziologe Manfred Prisching gilt als Amerika-Kenner, er lehrte unter anderem in New Orleans und Las Vegas - er spricht von einem „schlechten Tag für die USA, für Europa und auch für die Welt" - mehr dazu in „Der American Dream funktioniert nicht mehr“.
Link:
- Die Ergebnisse der US-Wahl im Detail (news.ORF.at)