Magere Ernte: Keine Äpfel für den Export

Die steirische Apfelbauern müssen heuer massive Ernteeinbußen verkraften. Der Grund sind die Schäden durch den Frost im Frühjahr. Die Menge reicht daher nur für den heimischen Markt.

Es ist bereits das vierte Jahr in Folge, in dem die rund 1.300 steirischen Apfelbauern mit Einbußen zu kämpfen haben: 2013 etwa war Grund die große Hitze, ein Jahr darauf das Russland-Embargo.

Apfel durch Frost beschädigt

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Frost im Frühjahr sorgt für schlechte Ernte bei Äpfeln

Nur ein Fünftel des normalen Ertrages

Das heurige Jahr sei aber das schlimmste, das die Bauern seit langem verkraften müssen, sagt der Geschäftsführer von Obstland Steiermark Wolfgang Mazelle. Der Frost im Frühjahr habe die Apfelblüten geschädigt und das bedeutete einen Ernteausfall von bis zu 80 Prozent bei den steirischen Äpfeln.

Weniger Äpfel für Diskont-Märkte

Das bremst vor allem den so wichtigen Export: War zuletzt noch jeder zweite Apfel ins Ausland verkauft worden, wird es heuer kein einziger sein, sagt der Obmann von Obstland, Rupert Gsöls - die Ware reiche nur für den heimischen Handel und: „Wir werden versuchen, die Ware nicht in den Billigaktionen zu verkaufen, sondern in den höheren Premiumsegmenten, bei denen für den Produzenten mehr Geld übrig bleibt. Dann haben wir für die Steiermark genug Äpfel.“

Apfelsaft Produktion Äpfel

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Preise für Import-Äpfel bleiben niedrig

Europaweit freut man sich hingegen über die drittbeste Ernte der letzten zehn Jahre - daher bleiben die Preise für Äpfel niedrig, und Gsöls geht davon aus, dass das für viele steirische Apfelbauern existenzgefährdend sein könnte: „Es hat sich keiner einen Polster aufbauen können, um ein Jahr wie dieses zu kompensieren. Wir sprechen von einem Umsatzrückgang von 80 Prozent, und das könne erst über Jahre kompensiert werden.“

Landwirte ohne Betriebsnachfolger würden daher spätestens jetzt einen Schlusspunkt setzen, wieder andere Betriebe könnten sich das aber nicht leisten, weil sie erst investiert haben - sie müssten sich neue Nischen suchen, um wirtschaftlich zu überleben.

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