Operation „Lara“: Polizei hebt Drogenring aus
Der Suchtgiftring agierte laut Polizei von Graz aus. Die Drogen wurden von einer algerischen Gruppe in einem Grazer Lokal, sowie diversen Grazer Parkanlagen, aber auch in sämtlichen anderen steirischen Bezirken und in anderen Bundesländern verkauft. Drahtzieher war ein 40 Jahre alter Algerier, 29 weitere Männer wurden in Graz und Wien festgenommen, von Lieferanten bis hin zu Strassenverkäufern.
Landespolizeidirektion Steiermark
Hinweise kamen aus der Bevölkerung
Das Suchtgift wurde laut Polizei teilweise aus Tschechien nach Österreich gebracht. Die Tätergruppe verkaufte in Graz 30 Kilogramm Cannabis, 115 Gramm Kokain und 44 Stück Exstasy-Tabletten an rund 250 Abnehmer, die laut Polizei aus sämtlichen steirischen Bezirken stammten. Auf die Schliche gekommen waren die Kriminalisten den Tätern durch Hinweise aus der Bevölkerung. Nach monatelangen Ermittlungen wurden die Drogenfahnder fündig.
Landespolizeidirektion Steiermark
Die Täter sind alle männlich, es handelt sich laut Polizei vorwiegend um Asylwerber im Alter zwischen 25 und 40 Jahren, sagte Michael Lohnegger vom Stadtpolizeikommando Graz: „Rädelsführer war ein algerischer Staatsbürger der hier seine Fäden gezogen hat, man darf aber nicht glauben, dass hier jeder jeden kennt, wie in einer Firmenstruktur. Die weiteren Ebenen bis zum Strassenverkauf dort sind nicht bekannt, etwa wer der große Lieferant aus Wien, Tschechien oder anderen Staaten ist.“
Hunderte Telefonüberwachungen in Wien
In Kooperation mit der Staatsanwaltschaft Graz wurden die Ermittlungen auch auf Wien ausgedehnt, wo mit hunderten Telefonüberwachungen weitere Verdächtige ausgeforscht werden konnten, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Hans-Jörg Bacher: " Wir führten optische und akustische Überwachungen durch, sowie Hausdurchsuchungen, sodass das als Ergebnis dieser zahlreichen Ermittlungsmaßnahmen die Beweise gewonnen werden konnten, die zu schließlich zum Erfolg geführt haben."
In Wien wurden 150 Kilogramm Cannabisprodukte und mehrere hundert Gramm Kokain verkauft. Es konnten Großabnehmer aus Graz, Klagenfurt, Innsbruck, Salzburg und Linz festgestellt werden, sagte Kriminalist Michael Lohnegger: „Wir sind in einer Ebene der Strukturermittlungen in der wir merken, dass der Strassenverkauf stockt. Das heisst, wir werden es nicht schaffen, dass absolut kein Suchtmittel im Park verkauft wird, aber wir sehen, dass die Strassenverkäufer zwar im Park präsent sind, aber es geht ihnen das Drogenmittel aus, das heißt, sie haben keine Ware die sie verkaufen können.“
Polizei setzt vermehrt auf die Bevölkerung
Die Polizei bittet die Bevölkerung weiter um Mithilfe und bei Beobachtungen zb von Strassenhandel sofort telefonisch die Polizei zu kontaktieren. Denn die Operation Lara habe gezeigt, dass auf einen Hinweis aus der Bevölkerung ein erfolgreicher Schlag gegen die Drogenkriminalität folgen kann.