Studie der Grazer Meduni forscht zu Diabetes

Noch immer ist Diabetes eine der häufigsten Krankheiten in der Steiermark. Eine groß angelegte Studie der Grazer Meduni soll nun den Zusammenhang von blutzuckersenkenden Medikamenten und Herzmuskelschwäche erforschen.

Rund acht bis zehn Prozent aller Steirer leiden an der Stoffwechselerkrankung - „das heißt, das ist keine kleine Zahl“, sagt Harald Sourij, Leiter der Diabetes-Ambulanz am LKH Graz. Insgesamt sind österreichweit somit mehr als 600.000 Menschen zuckerkrank. Nicht selten sind Übergewicht und Bewegungsmangel die Basis, aus der sich Diabetes entwickelt - mit schweren Folgeerscheinungen.

Besonders heimtückisch ist laut Sourij jedoch: „Der Blutzucker per se tut nicht weh. Das spürt man einfach im Anfangsstadium nicht. Wenn Symptome auftreten - vermehrtes Durstgefühl, vermehrter Harndrang, Müdigkeit, Mattigkeit - ist der Blutzucker doch meist schon etwas höher angestiegen. Das heißt, dieses Anfangsstadium bekommen sehr viele Leute einfach nicht mit.“

Nicht alle wissen von ihrer Krankheit

Daher gehe Sourij davon aus, dass in Österreich weitere 150.000 Menschen zuckerkrank sind - ohne davon zu wissen: „Wir haben einerseits diesen Typ 1 Diabetes, diese Erkrankung, wo der Körper die eigenen insulinproduzierenden Zellen zu zerstören beginnt“ - eine Erkrankung, die nicht mit dem Lebenstil zusammenhängt.

Diabetes

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Diabetes gehört in der Steiermark zu den häufigsten Stoffwechselerkrankungen - dabei wissen viele Betroffene gar nicht von ihrer Erkrankung

Der Typ 2 Diabetes hingegen ist meist hausgemacht: „Die Ursache ist eigentlich Bewegungsmangel, das Übergewicht bei den Personen. Da würden wir uns schon wünschen, dass in Bezug auf den Lebensstil ein bisschen ein Umdenken erfolgt“, so der Experte.

Zahlreiche Schädigungen des Körpers möglich

Denn abgesehen von möglichen lebensbedrohlichen Blutzuckerentgleisungen kann Diabetes zahlreiche weitere Schädigungen des Körpers mit sich bringen, wie Sourij unterstreicht: „Wir wissen, dass Gefäßkomplikationen auftreten können, Schäden an den Augen, an den Nieren, an den Nerven.“

Und da auch eine Herzmuskelschwäche nicht selten mit Diabetes zusammenhängt, wird unter der Federführung der Grazer Meduni nun eine großangelegte Studie zu diesem Thema durchgeführt. Im Rahmen des Projekts verabreicht man Patienten mit Herzinfarkt ein blutzuckersenkendes Medikament und erforscht, ob dies das Auftreten einer Herzmuskelschwäche verhindern kann. Untersucht werden 450 Patienten in Graz, Wien, Linz, Feldkirch, Klagenfurt und Innsbruck.

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