E-Medikation: Pilotversuch steht still

Die Probleme rund um die E-Medikation gehen weiter: In der Testregion Deutschlandsberg hätte sie eigentlich ab Dezember verpflichtend beginnen sollen - die Ärzte brachen den Versuch aber ab.

Von einer derzeitigen Stopp-Phase bei der E-Medikation spricht Georg Millauer von der Ärztekammer: Bevor die E-Medikation verpflichtend werde, müsse noch einiges geklärt werden, „dass das Ganze erst dann weiter betrieben wird, wenn 80 Prozent der relevanten EDV-Arztsoftwareanbieter E-Medikationsfit sind“ - mehr dazu in E-Medikation: Betroffene Ärzte ausgestiegen (30.9.2016)

Ärzte erwarten finanzielle Unterstützung

Auch sei die Frage der Kosten noch offen, so Millnauer weiter: „Einerseits erwarten wir uns, dass wir eine finanzielle Unterstützung hinsichtlich der Implementierung bekommen, weil es hier nicht nur um Softwarekosten geht, sondern teilweise auch um Hardwarekosten, weil viele Systeme dieses komplexe Werk nicht von vorne herein unterstützen, und dass wir zweitens über den laufenden Betrieb reden müssen, weil hier ein Mehraufwand für die Ordinationen gegeben ist.“ Millauer geht davon aus, dass diese Fragen bis März geklärt sein sollten und die E-Medikation dann starten könnte.

Hauptverband verweist an Ministerium

Die technischen Probleme, die die Ärzte ansprechen, kann man beim Hauptverband der Sozialversicherungsträger nicht nachvollziehen, so der stellvertretende Generaldirektor Volker Schörghofer - Er sieht den Ball beim Gesundheitsministerium: „Ich sage, technisch haben wir keine offenen Probleme. Jeder kann es verwenden, wir glauben auch, dass ein geordneter Rollout möglich ist, aber da braucht es eben den Rollout-Plan durch das Bundesministerium.“

Auch die Frage eines etwaigen Kostenersatzes für Ärzte könne man nicht im Hauptverband entscheiden, da man dafür nicht zuständig sei. Das Gesundheitsministerium stellt dazu fest: Man sehe die E-Medikation als Teil von Elga, der elekronischen Gesundheitsakte und habe immer geplant, das Gesamtsystem in Betrieb gehen zu lassen. Man sei zuversichtlich, dass das bald möglich sei, wann genau könne man aber nicht sagen.

Apotheker: „Startklar“

Bereits jetzt sehr wohl mit E-Medikation arbeiten die Apotheker im Bezirk Deutschlandsberg: Von dort heißt es, man sei startbereit. Sollten die Ärzte nicht mit an Bord sein, könne man auch - gegen entsprechenden Kostenersatz - die Papierrezepte in den Apotheken ins E-Medikationssystem einspeichern - mehr dazu in E-Medikation: Apotheker auch ohne Ärzte bereit (5.10.2016).

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