Kläranlagen: Millionenkosten durch „Fehlwürfe“

Der Welttoilettentag soll Bewusstsein dafür schaffen, dass weltweit rund drei Mrd. Menschen über keine ausreichenden sanitären Einrichtungen verfügen. Hierzulande ist mehr der richtige Umgang mit Sanitäreinrichtungen ein Problem.

Rund 20.000 Tonnen Müll werden pro Jahr aus den heimischen Kläranlagen gefischt, und das führt zu immensen Kosten, so Franz Hammer, Obmann der Gemeinschaft steirischer Abwasserentsorger: „Wir haben hochgerechnet - allein in der Steiermark fallen jährlich an die 16 Millionen Euro an unnotwendigen und volkswirtschaftlich widerwertigen Kosten an.“

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Millionenkosten durch „Fehlwürfe“

Wenn die Toilette zur Mülltonne wird, ist der Abfall zwar weg - die wahre Problematik tut sich aber rasch auf, hat Alina Samonig herausgefunden.

Alleine im Grazerfeld mit 120.000 Einwohnern führen jährlich rund 600 Tonnen sogenannter „Fehlwürfe“ zu Verstopfungen der Pumpstationen - und darunter befindet sich weit mehr als Speisereste und Hygieneartikel, erzählt Michael Lechner, Geschäftsführer des Abwasserverbandes Grazerfeld.

Vom Gartenschlauch bis zum Gebiss

„Es gibt die skurrilsten Dinge, die bei uns auf der Anlage landen - zum Beispiel Unterwäsche, die die Pumpe verstopft, es sind Hygieneartikel dabei, es ist auch schon ein Gartenschlauch angekommen. Es ist ein kleines Ferkel in einem Kanalschacht gelandet, Handys, Gebisse, Brillen - es gibt nichts, was nicht bei uns ankommt“, so Lechner. Bei Millionen an Zusatzkosten sollte am Ende aber wohl doch nur das klassische Klopapier den Weg in die Toilette finden.