Steirer setzt auf klimaneutralen Automatenkaffee

Fairer und klimaneutraler Kaffee in Automaten: Das kleine steirische Unternehmen „GoFair“ will aber genau das in Österreich etablieren und ab 2018 auch in Deutschland und der Schweiz damit einsteigen.

Gründer Rainer Dunst hat sein Unternehmen mit Sitz in Rohr bei Hartberg im oststeirischen Bezirk Hartberg-Fürstenfeld 2011 gegründet. Es ist aus der Ökoregion heraus entstanden. Zwei Jahre hat die Entwicklung gedauert.

Verzicht auf Aromastofe

Dunst erklärte, dass die Rohstoffe für seinen Automatenkaffee ohne Zusätze, sogenannte E-Nummern, auskommen. Als einziger in der Branche würde der Arabica-Kaffee, den er in seinen Automaten dem Kunden „serviert“, keine künstlichen Geschmacksverstärker und Aromastoffe enthalten. Zudem verzichte er auf künstlichen Aufheller und verwende stattdessen sprühgetrocknete Biomilch.

Go fair Biokaffee Kaffeeautomat

ORF

Fünf Millionen Becher im Jahr

Statt auf Plastikbecher setzt Dunst auf Papierbecher aus nachhaltiger Forstwirtschaft ohne Plastik-Beschichtung: „Sie sind zu 100 Prozent kompostierbar“, so Dunst. Derzeit verkauft er rund fünf Millionen Becher pro Jahr - nicht nur für Kaffee, sondern auch für Tee, Kakao und Vanillemilch.

Ausnahmslos alle Automaten sind mit einer speziellen Telemetrie ausgestattet. Dadurch werden unnötige Fahrten vermieden, da etwa Füllstoffstände abgefragt oder Störungen aus der Ferne behoben werden können. Das bringe abermals eine Reduktion der Schadstoff-Emissionen, so Dunst.

Humus-Zertifikate

Eine Besonderheit seiner Heißgetränke ist auch ihre Klimaneutralität. Die Forschungseinrichtung Joanneum Research hat den gesamten ökologischen Fußabdruck eines Bechers für „GoFair“ ermittelt. Nun kauft das Unternehmen für jeden ausgegebenen Kaffee entsprechend viele sogenannte Humus-Zertifikate aus der Ökoregion Kaindorf. Die Landwirte der Region binden wiederum in ihrem seit Jahren laufenden Projekt entsprechend mehr CO2 in Humus.

Rund 500 Automaten österreichweit

Derzeit hat Dunst rund 500 Automaten in ganz Österreich aufgestellt. Der Vertrieb funktioniert über ein Franchise-System mit rund 100 Personen. Momentan listet er mehr als 200 Kunden in Österreich, darunter etwa die SeneCura-Pflegeeinrichtungen, diverse Schulen in Wien und anderen Bundesländern, die Kunstuniversität Graz oder auch Lagerhaus-Niederlassungen. !!!Am Donnerstag bekam „GoFair“ in Wien einen der ersten Fairtrade-Awards Österreichs.!!!

Initiative gegen Plastiksackerl

Mit der Ökoregion Kaindorf ist Geschäftsführer Dunst auch anderweitig verbunden: Er ist ihr Initiator und Obmann. Die Region hatte 2011 für Aufsehen gesorgt, als sie Plastiksackerl in allen Geschäften verbannt hat. Das gilt laut Dunst immer noch. Die Ökoregion kommt auch noch 2016 ganz ohne Plastiksackerl aus.

Im Trend

Vor der geplanten Expansion in den deutschsprachigen Raum will Dunst mit seinen Automaten noch stärker den österreichischen Markt durchdringen. Mit dem Konzept Fairtrade liegt Dunst im Trend: Der Umsatz mit Fairtrade-Produkten ist im Jahr 2015 in Österreich um 24 Prozent auf 185 Millionen Euro nach oben geschnellt.

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