Breitband: Steiermark will 100 Mbit/s für alle

Eine flächendeckende Versorgung mit Hochleistungsinternet in der Steiermark bis 2022: Eine am Montag präsentierte Kooperation mit der Energie Steiermark soll dem Land helfen, dieses Ziel zu erreichen.

Hochleistungsfähige Breitbandnetze zum schnellen Informations- und Wissensaustausch bilden das Fundament für wirtschaftliches Wachstum. Dabei darf die Steiermark aber nicht das Land mit zwei Entwicklungsgeschwindigkeiten - hier die Stadt, dort das Land - werden, betonte Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) am Montag: „Wir wollen, dass es auch in den ländlichen Gemeinden annähernd - da dürfen wir uns ja nicht anlügen - gleiche Bedingungen wie in den Städten gibt. Das schnelle Internet sichert den Betrieben im ländlichen Raum, in den Regionen die Chancengleichheit mit den Zentralen.“

Auch für Schützenhöfers Stellvertreter Michael Schickhofer (SPÖ) ist der Ausbau des Breitbandinternets - angepeilt sind 100 Mbit/s für alle steirischen Haushalte bis 2022 - entscheidend für die wirtschaftliche Entwicklung: „Wir bündeln unsere Kräfte - das Wirtschaftsressort, das Verkehrsressort - gemeinsam mit der Energie Steiermark, um nicht nur die E-Mobilität zu fördern, sondern auch alles daran zu setzen, Breitband auszubauen.“

Energie Steiermark als Partner gewonnen

Das Land will daher bis 2020 in allen steirischen Gemeinden Glasfaserzugangspunkte verfügbar machen - mehr dazu in 65 Millionen Euro für Breitbandausbau (15.4.2016). In einem ersten Schritt investierte das Land in den letzten Jahren aus eigener Kraft 15 Millionen Euro, und von der Breitbandmilliarde des Bundes flossen laut Wirtschaftslandesrat Christian Buchmann (ÖVP) bereits 70 Millionen in die Steiermark: „Ich freue mich, dass wir jetzt mit der Energie Steiermark einen zusätzlichen Partner in diesem Geschäft bekommen, womit wir noch schneller - wenn irgendwie möglich - unsere Ziele der Breitbandstrategie verwirklichen können.“

Viel Infrastruktur bereits vorhanden

Die Energie Steiermark habe mit der vorhandenen Infrastruktur ein ideale Ausgangsbasis, in Zukunft neben Strom, Gas, Wasser und Wärme auch Breitbandinternet anzubieten, sagt ihr Vorstandssprecher Christian Purrer: „Wir 1.500 Kilometer Lichtwellenleiter plus 800 Kilometer Leerverrohrung bereits vorhanden - das hilft uns natürlich, relativ rasch in Regionen zu kommen, wo wir derzeit noch nicht sind.“

Vorzeigebeispiel ist etwa die Gemeinde Bad Blumau: Die Energie Steiermark hatte bereits ein Glasfaserkabel für den eigenen Bedarf in die Gemeinde gelegt - die Verbindung reichte bis zu einem Kreisverkehr im Ort. Von dort bemühte sich der Bürgermeister um Grabungen bis zu den Feuerwehrhäusern der Gemeinde, von wo aus WLAN mit 30 bis 50 Mbit/s zur Verfügung steht, wobei die monatlichen Kosten teils unter jenen der anderen Internetanbieter liegen. Für 100 Mbit/s wären nach derzeitigem Technologiestandard Glasfaserkabel bis zum Endkunden nötig.

Die Energie Steiermark habe im Vorjahr eigenen Angaben zufolge rund 1 Mio. Euro Umsatz mit ihrem neuen Angebot gemacht, für 2016 würden es bereits rund 2 Mio. Euro sein, rechnete Purrer vor. Besondere Bedeutung werde das schnelle Internet für die Arbeit der neuen „Smart Meter“ haben, die vom steirischen Energieversorger bis 2021 ausgerollt werden.

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